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Alpe Kassa Wildmoos

Alpe Kassa Wildmoos
6870 Bezau
+43 664 236 7601

Familie Eberle, Bestehend Aus Mutter, Vater Und Den Beiden Töchtern, Steht Vor Der Alpe Kassa Wildmoos.

ABSEITS VON HANDY, INTERNET UND FERNSEHER

Seit Jahrzehnten verbringt die Familie Eberle die Sommermonate auf der Alp. Sie kümmert sich um Kühe und Schweine, bewirtet aber auch Gäste, die hier vorbeikommen.

Es ist warm aber nicht zu heiß an diesem Vormittag auf 1.400 Meter Seehöhe. Der Himmel ist klar und es sind maximal ein paar Wölkchen in Sicht. Optimaler kann das Wetter nicht sein, um die wunderschöne Umgebung rund um die Alpe Kassa Wildmoos kennenzulernen. Am Fuße der Winterstaude schlängeln sich mitten durch die sommerlich grüne Bergwelt Wanderwege in die verschiedensten Richtungen. Von Bezau aus gelangt man zu Fuß in rund zwei Stunden zur Alpe. Bequemer geht es mit der Seilbahn nach oben. Von deren Mittelstation dauert es nicht viel länger als eine halbe Stunde. Eine Besonderheit ist auch die kleine Kapelle, die wenige Meter neben der Hütte steht. Sie wurde 1986 von Martin Eberle errichtet – um eine „alte Schuld“ einzulösen. Denn angeblich hatte vor langer Zeit eine Frau eigens 50 Gulden bereit gestellt, um ein kleines Gotteshaus zu bauen. Was aber damals nicht geschah.

Die ersten Gäste genießen bereits ihre Vormittagsjause – oder ihr spätes Frühstück. Auf der Karte stehen Butterbrot, Kaminwurzen, Brettljause sowie selbstgebackenes Brot und selbsterzeugter Käse. Das Glas Milch gibt’s zum Preis von einem Euro. Frisch gemolken von Alpkühen, die zu dieser Tageszeit bereits auf der Weide stehen.

ALPKÄSEHERSTELLUG NACH ALTER TRADITION

Hausherr Gebhard Eberle ist noch damit beschäftigt, den Sennkessel zu reinigen. „Zwei Käselaibe pro Tag produzieren wir zu dieser Jahreszeit“, lässt der Älpler die fragenden Gäste wissen. Hergestellt wird er nach traditioneller Art mittels Holzgebsen, Lab und wilden – das heißt selbstgemachten – Kulturen.

Auch seine Frau Margit ist voll eingespannt. Für die beiden ist das Alpleben, das von Ende Mai bis Mitte September dauert, ein rhythmisches Zusammenspiel mit dem Kreislauf der Natur. „Wir sind hier im Großen und Ganzen Selbstversorger“, erklärt Margit Eberle. Das Leben hier oben hat für sie aber viel mehr zu bieten. Trotz der vielen Arbeit, die täglich anfällt, ist es fast wie ein Zurückversetzen in eine andere Zeit. „Einen Fernseher haben wir nicht.“ Margit betont aber, dass ein solcher auch nicht vermisst wird.

ZURÜCKVERSETZT IN EINE ANDERE ZEIT

Auch dem jungen Pfister Tobias gehen Smartphone oder Internet nicht sonderlich ab. Vielmehr rückt die Alpfamilie zusammen und lässt den Abend mit Gesellschaftsspielen ausklingen. Die eigenen drei Kinder der Familie Eberle haben fast jeden Sommer auf der Alp verbracht. „Manuel hat auf der Alp das Laufen gelernt“, erzählt seine Mutter mit einem gewissen Stolz.

EINE FAMILIE MIT ÄLPLERBLUT

Das Älplerblut hat die Familie von Gebhards Vater Martin vererbt bekommen. Dieser begann 1953 mit der Bewirtschaftung der Alpe Kassa Wildmoos. Der Namensteil „Kassa“ stammt aus dem 19. Jahrhundert, als die Alpe im Besitz der Sparkassen war. 1920 wurde sie verkauft. Als Martin Eberle die Alp übernahm, gab es weder Strom noch eine Zufahrtsstraße. Sie war nur zu Fuß oder Pferd erreichbar. Erst 1974 wurde sie befahrbar und bis zur Elektrifizierung musste man gar bis zur Jahrtausendwende warten.

Für die in Bezau wohnhafte Familie hat die Alpwirtschaft eine lange Tradition. Sie selbst betreibt jedoch keine Landwirtschaft. Gebhard ist hauptberuflich Tischler und für die Sommermonate freigestellt. Rund 30 Kühe, 15 Ländle Alpschweine, eine Ziege und ein paar Hühner nimmt er alljährlich in seine Obhut. Der junge Pfister ist für die Tiere mitverantwortlich. Er erfüllt seinen „Job" leidenschaftlich, hilft überall mit, wo er gebraucht wird.

SENNSUPPE FÜR MENSCH UND ALPSCHWEIN

Margit Eberle stellt einen Topf auf den Tisch. Darin befindet sich eine weiß-gelbliche gestockte Masse, die in einer blassen Flüssigkeit schwimmt. „Das ist eine Sennsuppe“, erklärt ihr Mann. „Oder ,Seagen' wie wir hier sagen“, ergänzt sie. Es handelt sich dabei um das letzte Eiweiß der Molke, das erhitzt wurde. Gegessen wird sie pur, salzig oder süß. Je nach Geschmack. Nur noch wenige Älpler bieten Sennsuppen an.

Was für den Menschen gut genug ist, ist für die Ländle Alpschweine eine Delikatesse pur. Seit vielen Jahrhunderten ist die Schweinehaltung eng mit der Senn-alpenwirtschaft verbunden. Durch die Fütterung mit Molke entwickeln sie ein kräftiges, saftiges und gesundes Fleisch. Für die Borstentiere bedeutet das Alpleben zudem Auslauf, fließendes Wasser und ein mit viel Stroh ausgestatteter Stall. Zudem hat ihnen Gebhard Eberle ein Sonnensegel errichtet, damit sie sich an heißen Tagen in den kühlen Schatten zurückziehen können.

Schattenseiten des Alplebens kennt die Familie Eberle hingegen kaum. Jeder Sommer bringt zwar seine eigenen Herausforderungen mit sich, die aber immer gemeistert werden. So war etwa der Umbau, der zwischen 2013 und 2014 erfolgte, eine echte Bravourleistung.

Mittlerweile ist die Sonne schon etwas höher geklettert, es ist bald Mittag. Weitere Gäste trudeln ein, um sich mit regionalen Köstlichkeiten zu stärken. Dann wandern sie weiter, während die Ländle Alpschweine im hinteren Teil der Hütte derweil in der Sonne entspannt alle Viere von sich strecken.

Besonderheiten

Spielplatz, Sandkasten, Streicheln von Tieren

Produkte

Produkte mit Ländle Gütesiegel
Weitere Produkte
Alpkäse
Butter
Joghurt
Topfen
Sig
regionale und selbstgemachte Produkte (Brennesselsirup, Süßmost, Sigschokolade, ...)

Verkauf

Direktvermarktung ab Hof
Alpzeit

Ende Mai bis Anfang September


Bewirtung

findet im Innen- und Außenbereich statt

Akzeptiert Ländle Gutscheine

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