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Alois Heidegger Mit Seinen Schlittenpferden | Foto: Pallinger

Wenn „Opa Luis“ zum Weihnachtsmann wird

Alois Heidegger Mit Seinen Schlittenpferden | Foto: Pallinger

Mit dem Schlitten oder der Kutsche den Weihnachtsbaum holen. Alois Heidegger macht diesen romantischen Adventszauber in Möggers möglich.

Nein, einen langen Bart trägt Alois Heidegger nicht. Es ist also nicht so, als dass man den 69-Jährigen mit einem Weihnachtsmann verwechseln könnte. Aber doch steckt in „Opa Luis“, wie er genannt wird, ein wenig jenes romantischen Zaubers, der Kinder in der Adventszeit verzückt.

Wenn es dann kurz vor dem großen Fest noch schneit, steht dem Wintermärchenland, das der Senior vermittelt, nichts mehr im Wege. Dann heißt es, hinauf auf den Schlitten und hinein in den Wald zum Christbaum holen. Und sollte kein Schnee liegen, erfolgt die Fahrt mit der Kutsche. Gezogen werden die Gefährte von den beiden Rössern Ringo und Ronja. Die zwei Schwarzwälder Füchse stehen ihm bereits seit vielen Jahren zur Seite und sind im wahrsten Sinne des Wortes seine Zugpferde in Sachen Ländle Christbaum Verkauf. „Bei den Kleinen aber auch Großen haben diese Fahrten bereits eine große Tradition. Deshalb mache ich es auch weiterhin“, sagt der Landwirt aus Möggers, der eigentlich schon im Ruhestand ist.

Groß und Klein erfreuen sich an der Schlittenfahrt mit Alois Heidegger | Foto: Pallinger

Apfelpunsch und Keksle

In der Adventszeit geht es bis zu drei Mal täglich ab in den Wald. Zwischen 12 und 14 Leute haben auf Schlitten bzw. Kutsche Platz. So werden auch Schulklassen und Kindergartengruppen kutschiert. Als kleine Wegzehrung sind Apfelpunsch – natürlich alkoholfrei – und Keksle mit an Bord.

Mit seinen Fahrten will Alois Heidegger allen Interessierten den Wald und die Natur ein Stück näherbringen. Das war auch ursprünglich die Idee, als er vor mittlerweile über 20 Jahren begann, seine Pferde einzuspannen. Mit dabei ist auch ein Esel, der brav neben dem Gefährt dahin trottet. Einen halben Kilometer beträgt die Tour vom Biohof Heidegger in den Wald. „Je nach Witterung fahre ich dann einen Umweg zurück, damit die Teilnehmer mehr erleben können“, schlägt das Herz des vierfachen Vaters und achtfachen Opas ganz besonders für die Kleinen. Der Ausflug führt zu einer lebenden Krippe mit Esel, Ochs, Ziegen und Hase. Abends ist die kleine mit Moos bedeckte Hütte beleuchtet.

Spuren im Schnee

In Fahrt gekommen steigt die Aufregung bei den kleinen Gästen von Minute zu Minute. Und wenn dann im Schnee noch die eine oder andere Spur entdeckt wird, kennt die Neugierde keine Grenzen mehr. „Stammen sie von einem Fuchs, einem Hasen oder Reh wollen die Kinder dann wissen“, erzählt Heidegger, der in diesen Momenten wohl doch zu einer Art „Santa Claus“ wird.

Pferde gehörten früher zur Landwirtschaft dazu

Als der Endsechziger selbst ein Kind war, prägten noch Pferde das Bild in der heimischen Landwirtschaft. „Ich war acht, als der Vater den ersten Traktor mit 15 PS anschaffte.“ Ein Ross gehörte aber dazu und so entwickelte auch Alois früh eine Bindung zu den Tieren. Vieles von früher wurde in einem 2011 gedrehten Film namens „Waldarbeiten anno dazumal“ festgehalten, der originalgetreu zeigt, wie einst Mensch und Tier vollen Einsatz gaben, um das Holz zu fällen und zu transportieren. Für Alois Heidegger selbst eine Möglichkeit, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen.

Ein Wald voller Ländle Christbäume

Wo heute auf fünf Hektar sein Weihnachtswald steht, gab es vor 30 Jahren – durch starke Wildbisse – praktisch keine einzige Weißtanne mehr. Durch die Reduktion des Wildes und die Pflege ist eine neue Pracht entstanden – mit Weißtannen und Fichten. Wer will, kann sich einen speziellen Baum aussuchen und ihn selbst schlagen. Regionaler kann ein Christbaum nicht mehr sein.

Ein Pionier in vielen Bereichen

Auch wenn Alois Heidegger vor allem wegen seiner Schlitten- und Kutschenfahrten eine „kleine Legende“ ist, zeigte er sich auch in manch anderen Dingen als Vorreiter. „Als Junger habe ich schon viel ausprobiert und galt in der Landwirtschaft als Rebell“, blickt er lachend zurück. Bereits 1994 stellte er den Betrieb auf einen Biohof um, den ersten im Leiblachtal. „Ich war auch der erste, der im Tal einen Laufstall hatte“, ergänzt er. 1976 hatte Alois Heidegger den ersten gekörten Schwarzbunte Holstein-Friesian Stier, was großes Aufsehen erregte, da bis dato in Vorarlberg nur Braunvieh gezüchtet und gehalten werden durfte. Nach langen Verhandlungen wurde daraufhin das Vorarlberger Landestierzuchtgesetz überarbeitet, sodass heute jeder Landwirt die Rassen halten darf, die er will.

Zwei Kinder mit Tannenästen vom Ländle Christbaum vom Bio-Bauernhof von Alois Heidegger | Foto: Pallinger

Mutterkuhhaltung für Ländle Bio-Freilandrind

Den Hof führt mittlerweile Sohn Josef. Vor fünf Jahren hörte Familie Heidegger mit der Milchwirtschaft auf und begann mit Mutterkuhhaltung für Freiland-Beef. Die Hälfte davon wird selbst vermarktet. Jeden Sommer verbringt „Opa Luis“ mit seiner Frau Annelies auf der Alpe Hochegg in Sibratsgfäll – mit dabei, die Mutterkühe seines Sohnes. Als Obmann der Pferdefreunde Möggers organisiert Alois auch das jährlich stattfindende „Rösslar-Fäscht“, welches im August 2020 das 30-Jahr-Jubiläum feiert.

Die nächsten Wochen sind jedoch für Christbaumfahrten reserviert. Und wer weiß: Vielleicht ist Alois Heidegger ja doch ein Weihnachtsmann. Eben einer, der mit Rössern statt mit Rentieren unterwegs ist.

Familie Heidegger

6900 Möggers
Sättels 31
T 05573 851 98
alois.heidegger@vol.at
www.laendle.at/christbaum

Verkauf

  • Ländle Christbaum ab Hof
  • Mondphasenschnitt
  • Bäume können selber im Wald geschnitten werden
  • Pferdeschlittenfahrt zum Christbaumwald (auch für Kindergartengruppen und Schulklassen möglich)
  • Baumlagerungen bis 24. Dezember möglich
  • Ländle Bio Freilandrind ab Hof

 

Direktverkauf ab Hof sowie bei SPAR
Rindfleisch ab Hof (Dezember bis Juni auf Vorbestellung)

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