Der Betrieb
Auf dem Lerchenauerhof werden „Luteracher Erdöpfl“ produziert. Die Familien Fink und Ludescher zählen zu den größten Kartoffelanbauern des Landes.
„Eigentlich ist unser Boden nicht typisch für den Kartoffelanbau“, sagt es Georg Fink gleich vorne hinweg. Dennoch gedeihen hier am Lerchenauerhof die „Erdöpfl“, wie sie in Lauterach genannt werden, bereits seit den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Und zwar so sehr, dass die Familien Ludescher/Fink mittlerweile zu den größten Erdäpfelproduzenten des Landes zählen. Aktuell beträgt die Anbaufläche 4,5 Hektar, ein halbes davon wird für den Anbau von Frühkartoffeln verwendet.
Boden mit starkem Lehmgehalt
Doch zurück auf den Boden der Realität. Bei der Familie Ludescher/Fink bedeutet dieser, dass der erdige Untergrund ihres Anbaugebietes eher lehmhaltig ist. „Und das erschwert die Ernte“, klärt Georg Fink auf. Siebfähige Böden sind da schon vorzüglicher. Oder wie es Ehefrau Birgit ausdrückt: „Ein durchlässiger Sandboden wäre uns am liebsten.“ Grund, den Kopf in den nicht vorhandenen Sand zu stecken, ist dies aber für die Familie nicht. Vielmehr wurde im Laufe von mittlerweile vier Generationen stets das Beste daraus gemacht. Durch den starken Lehmgehalt sei der Ertrag zwar etwas geringer, dafür schmecken die Erdäpfel so richtig voll und aromatisch. Und nicht wässrig. „Unsere Kunden schwärmen jedenfalls von der Qualität“, betonen beide.
Über 70 Marktfahrer-Jahre
Die „Luteracher Erdöpfl“ werden rundum geschätzt. Noch heute ist Birgits Mutter Elfriede Ludescher regelmäßig auf dem Bregenzer und Dornbirner Wochenmarkt zu finden. Und das seit über
40 Jahren. Ihre Familie kann sogar schon auf über 70 Marktfahrer-Jahre zurückblicken – ihre Großeltern fuhren noch mit Pferdewagen und Handkarren zum Verkaufsplatz. Heute wäre dies natürlich nicht mehr denkbar. Dennoch ist sowohl bei der Bepflanzung als auch bei der Ernte noch viel Handarbeit dabei. Hier sind dann sämtliche Familienhände gefragt. Die Kartoffeln werden zwar maschinell aus dem Boden gehoben, aber manuell ausgelesen bzw. in die Kisten gepackt und schließlich nochmals sortiert.
Eine Kartoffel, die Birgit Fink in die Hand nimmt, weist die Form eines Herzens auf. Sie steht ein wenig symbolhaft auch dafür, dass die Liebe und Leidenschaft für die Landwirtschaft die Familiengeschichte seit vielen Jahrzehnten prägt. Denn neben dem Kartoffelanbau wird auf dem Hof auch Milchviehwirtschaft und Stiermast betrieben. Rund 90 Kühe und Jungvieh werden gehalten. Der Mist wird als Dünger verwendet. Hinzu kommt noch eine Biogas-Anlage, mit der eigener Strom erzeugt wird.
Ab Hof, auf dem Markt und im Handel erhältlich
Seit einigen Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit mit der regionalen Lebensmittelhandelskette Sutterlüty. Die Finks sind dabei Teil einer Lieferantengemeinschaft von zwei Kartoffelbauern. Diese Kooperation trug auch dazu bei, dass die Anbaufläche auf dem Lerchenauerhof vergrößert wurde. Rund 25 Tonnen beträgt eine Jahresernte pro Hektar. Der Gesamtertrag macht über 100 Tonnen aus – vorausgesetzt es kommt wegen witterungsbedingten Einflüssen oder Schädlingen zu keinen größeren Ausfällen. Da der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an Kartoffeln in Österreich pro Jahr bei rund 55 Kilo liegt, können die Familien Fink und Ludescher also hochgerechnet über 1.800 Personen mit den nahrhaften Feldfrüchten versorgen.
Zu kaufen gibt es die so schmackhaften Erdöpfl auf dem Markt, in den Sutterlüty-Filialen, bei ausgesuchten Einzelhändlern sowie direkt ab Hof. Auch verschiedene Gastronomiebetriebe und die Küche des Landhauses sind Abnehmer.