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Hämmerle Johannes

BIO

Alpstraße 1
6890 Lustenau
0664 88 33 06 41

Johannes Hämmerle Hält Stolz Einen Seiner Bio-Kürbisse In Der Hand.

Auf dem Boden der Tatsachen

Im Spätsommer beginnt die Kürbiszeit. Johannes Hämmerle hat dann alle Hände voll zu tun. Seine Bio-Kürbisse mit Ländle Gütesiegel finden großen Absatz. Kein Wunder, werden sie doch besonders aufwendig und bodenschonend produziert.
Spätestens in seiner Studienzeit ist Johannes Hämmerle auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Aber nicht, weil er zuvor etwa abgehoben wäre. Vielmehr hat er während seiner Ausbildung an der Boku (Universität für Bodenkultur) in Wien den wahren Wert unseres kostbaren Untergrundes kennengelernt. Beschäftigt mit dem Erdreich hat sich der Sohn von Heinz und Rosi Hämmerle – bekannt für ihr Sauerkraut – aber schon früh. Auch als studierter Agrarwissenschaftler, der seinen Masterabschluss in der Nutzpflanzenwissenschaft absolviert hat, scheut sich der Lustenauer nicht, mit den Händen in der Erde zu graben. „Mir taugt, was ich tue.“ Das offenbart sich an seinem Lieblings-T-Shirt: „Hart, härter, Grabengärtner“ steht darauf in Großbuchstaben geschrieben. Genauso wie er auch auf seinen Feldern beim Gutshof Heidensand immer wieder mal barfuß anzutreffen ist, was wohl den Kontakt zum Boden, mit dem er sich intensiv auseinandergesetzt hat, verstärkt. Mitten drin in der Natur, statt im klimatisierten oder geheizten Büro ist sein Arbeitsplatz. An der Wurzel des Lebens fühlt er sich sichtlich wohler. Und die heißt für ihn biologische Landwirtschaft. Besonders die Kürbisse haben es ihm angetan.

30 Tonnen Kürbis

Die Fakten sind dabei rasch aufgezählt. Rund 30 Tonnen der beliebten Sorte Hokkaido liefert er an Spar. Und zwar auf Hochglanz gebohnert, mit seiner – gemeinsam mit seinem „Göti“ – selbst entwickelten „Kürbiswaschmaschine“. Und nebenbei betreibt Johannes Hämmerle, der sein eigenes Unternehmen gründete, noch einen Ab-Hof-Verkauf. Hier sind vor allem seltene Sorten, Zier- und Schnitzkürbisse gefragt. Zehn Sorten sind es insgesamt. Doch die Ernte ist nur das Endprodukt eines Kreislaufes, der jedes Frühjahr mit Tausenden von Samenkörnern beginnt. Aus Saatgut, das in einer einzigen Schuhschachtel Platz hat, entstehen innerhalb von Monaten so viele Kürbisse, dass es für deren Transport 20 Traktoranhänger braucht. Oder anders ausgedrückt: Pro Pflanze erntet er im Durchschnitt vier Kilo Gemüse. Für den Produzenten ein faszinierender Prozess, den er mit all seinem erarbeiteten Wissen entsprechend lenkt.

16.000 Pflanzen von Hand gesät

Damit es den Bio-Ansprüchen gerecht wird, arbeitet Hämmerle nach seinen eigenen Prinzipien. Statt auf herkömmliche Verfahren setzt er auf kostenintensivere Mulchfolien, die biologisch kompostierbar sind. Dies hat den Vorteil, dass sie Wärme und Wasser speichern und auch einen Schutz gegen das Unkraut bilden. „Für den Kürbis ist es wichtig, dass es schnell zum Reihenschluss kommt, dann erledigt er das mit Unkraut sozusagen allein.“ Elf Kilometer Folie hat er in diesem Jahr gelegt. Eine Strecke, die vom Ausgangspunkt in der Lustenauer Alpstraße bis zum Bodensee reichen würde, wenn man sich eine gerade Linie denkt. Das Aufwendige daran ist, dass mit einer Walze kleine Löcher gestanzt werden müssen und dann die Pflanzen händisch eingesetzt werden. Spätestens jetzt kommt einem der Spruch „Hart, härter, Grabengärtner“ in Erinnerung. Dazu arbeitet Johannes Hämmerle mit kompostiertem Rindermist, dem er Schafwolle beimengt. Das ist für die Bodenbeschaffenheit wichtig. Wenn aber, wie in diesem Jahr, der Hagel das meiste zerstört und alles nochmals von vorn gemacht werden muss, lässt Sisyphus grüßen. „Innerhalb von zwei Tagen habe ich gemeinsam mit meiner Mama Rosi 16.000 Samen nachgesät.“

Geliebtes Ländle Gemüse

Ende August geht die Erntezeit los. Für den HAK-Maturanten und Uni-Absolventen beginnen dann die „Peaks“ wie er es nennt. „Da bin ich mehr als hundert Prozent beschäftigt.“ Im Herbst ist endgültig Kürbiszeit. Das Gemüse erfreut sich immer größerer Beliebtheit, die Nachfrage steigt. Reih' um Reih' stapeln sich die mit der Maschine geernteten Kürbisse auf den Dämmen. Aufgelesen und auf den Wagen gelegt werden sie händisch. Fitnesstraining der etwas anderen Art, eine „Muckibude“ wird da völlig überflüssig. „Wenn dir das Leben einen Kürbis gibt, mach' eine Kutsche daraus“, heißt es bei Cinderella. Nur im Märchen ist noch Platz für Fantasie und Romantik. Für Johannes Hämmerle heißt es vielmehr, die Kürbisse zu seinen Abnehmern zu kutschieren. Der Höhepunkt ist damit erreicht, der Lohn der Arbeit glänzt in den Regalen der Supermärkte. Doch in jedem Ende steckt auch wieder ein Anfang beziehungsweise ein sich ständig fortsetzender Prozess.

Biodiversität unter der Oberfläche

Denn der Boden ist nur scheinbar erdig oder schwarz, wie es in der landwirtschaftlichen Fachsprache heißt. Besonders dann, wenn man unter die Oberfläche schaut, wo sich Millionen von kleinen und etwas größeren Lebewesen tummeln, wird es für den Boku Ingenieur interessant. Er schaut auf die Fruchtfolge, verringert die Bodenerosion, schützt die Gewässer und die Artenvielfalt und ist überzeugt, dass nur ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt die Biodiversität aufrechterhalten kann. Denn schließlich ist dies unser aller Zukunft. Und jene der nachfolgenden Generationen. Spätestens da sollte jeder auf dem Boden der Realität angekommen sein.

Produkte

Produkte mit Ländle Gütesiegel
Kürbisse: Hokkaido, Butternut, Crown Prince, Muskatkürbis, Langer von Neapel, Honeynut, Sweet Dumpling, Jack be little, Schnitzkürbise

Verkauf

Direktvermarktung ab Hof
Akzeptiert Ländle Gutscheine

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