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Kramers Feld OG

Schnoran 16
6933 Doren
+43 664 922 1450

Wie Kramers-Läden für frischen Wind sorgen

2023 begann Klaus Kramer, Gemüse anzubauen, das er in seinem eigenen Laden verkauft. Der Dorener hat mit seinem Geschäft im wahrsten Sinne des Wortes einen Lebensmittelpunkt in der Kleingemeinde geschaffen.

Dreißig Jahre lang beschäftigte sich Klaus Kramer als Angestellter einer Bank mit den Finanzen, ehe er von Geldscheinen auf Gemüseblätter umsattelte. Wer nunmehr an seinem Anwesen in Doren vorbeikommt, staunt oft nicht schlecht, wie schön auf dem rund 2.500 Quadratmeter großen Feld alles angeordnet ist und farbenprächtig vor sich hin wächst. „Immer wieder höre ich, dass ich das schönste Gemüsefeld im Land habe.“ Ein Ritterschlag für den selbstständigen Kaufmann, der ein Spätberufener der Landwirtschaft ist. Doch die Optik ist das eine und das Tun das andere. Er legt persönlich Hand an, wenn es darum geht, frischen Brokkoli, Kohlrabi, Lollo Rosso, Blumenkohl oder anderes Gemüse zu hegen und zu pflegen. Die Bewässerung erfolgt über eine eigene Quelle. Insgesamt 13 verschiedene Sorten baut er an, die direkt frisch vom Feld in seine beiden KRAMERs-SPAR-Läden in Doren und in Riefensberg landen.

Kleine Schatzkammer

Als sich Klaus Kramer im Jahr 2017 entschied, das Lebensmittelgeschäft in seinem Heimatdorf zu übernehmen, stand für ihn fest, dass es zu einer kleinen Schatzkammer in seiner Gemeinde werden soll. Mit dem Gedanken spielte er bereits früher. „Ich war als Gemeindepolitiker dabei, als 2011 ein Entwicklungskonzept für die Zukunft Dorens ausgearbeitet wurde. Ein wichtiges Thema war dabei die Nahversorgung.“ 2015 erwarb die Gemeinde die Liegenschaft und der ehemalige Bankfilialleiter fühlte sich berufen, das Geschäft zu übernehmen. Längst ist daraus sein persönlicher „Kramer-Laden“ entstanden, der in der knapp über tausend Einwohner zählenden Kleinkommune zu einem Treffpunkt für das ganze Dorf geworden ist, bei dem auch die soziale Nahversorgung nicht zu kurz kommt. Ganz nach dem Motto „ikoufa – guat leba – gnüssa – im dorf“ verkörpern Kramer und seine 15 Mitarbeiterinnen die Regionalität auf wenigen hundert Quadratmetern Fläche. Kleinen Produzenten aus der Region bietet er ebenso eine Plattform. „Nahversorgung bedeutet Gemeinschaft, Arbeitsplätze im unmittelbaren Lebensumfeld, Treffpunkt und Kommunikation, kurze Wege, Hilfestellung für ältere Mitbürger, Sicherung der Lebensqualität.“ Der Laden-Inhaber sieht sich in erster Linie als Dienstleister. Und so ist es auch der Chef, der frühmorgens das frisch geerntete Gemüse anliefert. „Um fünf Uhr ist bei mir Tagwache“, bekennt der Frühaufsteher. Vor zwei Jahren übernahm er einen weiteren SPAR-Markt in Riefensberg, weil es der Wunsch der Gemeinde war.

Nicht reden, sondern handeln

Zum Gemüsebauer wurde der Bregenzerwälder hingegen erst vor gut einem Jahr. Dafür hat er extra die Ausbildung zum Gemüsefacharbeiter absolviert. „Mich hat das Wissen interessiert und es hat mich erstaunt, wie umfangreich und vielfältig die Materie ist.“ Im März 2023 wurde das im eigenen Besitz befindliche KRAMERs Feld zum ersten Mal gepflügt. Rund 20.000 Pflanzen sind es, die pro Jahr in mehreren Sätzen ausgebracht werden. Für Kramer ist das Arbeiten auf dem Feld fast wie eine Meditation. Sie erdet ihn im wahrsten Sinne des Wortes. Und dann ist es das händische Tun, das ihn – wie er es bezeichnet – zurück in die Welt bringt. „Es geht nicht ums Reden, sondern ums Handeln“, will der versierte Politiker in dieser Hinsicht auch ein Vorbild sein. Wenn er frühmorgens allein auf dem Feld steht, scheint das ganze Leben um sich eins zu sein. Mit genauem Blick betrachtet er dann sein Gemüse, schreitet Reihe für Reihe ab. Die Feldhygiene spielt für ihn eine große Rolle. Sie ist entscheidend, wie das heranwachsende Gemüse gedeiht. Er achtet darauf, dass sich kein Unkraut ausbreitet und bearbeitet den Boden mit der Hacke. „Das Pflügen und Fräsen ist das einzige, was maschinell passiert“, vertraut er ansonsten ganz seinen Händen. Pflanzenschutz benötigt er bis dato keinen. Nur der Drahtwurm machte ihm im ersten Jahr leicht zu schaffen. Ansonsten sind so gut wie keine Schädlinge auf den Feldern zu finden. Seine Vermutung: „Wir liegen hier auf rund 700 Metern Seehöhe, dazu bläst hier immer ein Wind. Mitunter sogar eine ziemlich steife Brise.“ In Doren ist diese auch als „Ostner“ bekannt.

Das Gute liegt so nah

Mit der Umsetzung seiner Vision vom dörflichen und ganzheitlichen Nahversorger hat Klaus Kramer auf alle Fälle viel frischen Wind in die kleine Wäldergemeinde gebracht, die in früheren Zeiten von den Nachbargemeinden abschätzig Klein-Wien genannt wurde. Sogar die eigene wiederbelebte Dorfbücherei – mit über 3.000 Medien – trägt diesen Namen. Man muss jedoch lange zurückblättern, um dem Ursprung auf die Spur zu kommen. Am Ende des 19. Jahrhunderts war Doren Sitz der Landeskäsereischule, die ihre Produkte bis zum Kaiserhof in Wien auslieferte. Das brachte anno dazumal einen gewissen Wohlstand, so dass die Bewohner:innen speziell zum Kirchgang immer sehr nobel und elegant gekleidet erschienen. Heute muss man dafür nicht mehr bis in die Bundeshauptstadt schielen. Liegt doch das Gute so nah.

Produkte

Produkte mit Ländle Gütesiegel

Verkauf

KRAMERs SPAR
Doren, Götzern 116
Riefensberg, Dorf 51

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