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Auf Dem Bild Sind Mehrere Äste Eines Apfelbaums Mit Äpfeln Zu Sehen

Österreich erzeugt ca. 375.000 Tonnen Äpfel jährlich. Das entspricht einem Weltmarktanteil von gerade einmal 0,47 %. Die Vorarlberger Produktionsmenge von 450 Tonnen ist vergleichsweise gering. Die häufigsten Apfelsorten in Vorarlberg sind Elstar, Topaz, Boskoop, Gala und Jonagold, die hauptsächlich in Apfelanlagen angebaut werden.

Der Apfel gehört zu den beliebtesten Obstarten in Österreich – doch manche Menschen reagieren allergisch darauf, z. B. verträgt jeder zweite Birkenpollenallergiker durch eine Kreuzreaktion auch keine Äpfel. Eine Studie („AppleCare“) der Uniklinik Innsbruck ergab jedoch, dass durch den Verzehr von anfangs kleinen Mengen, die langsam kontinuierlich gesteigert wurden, auch Allergiker nach einer gewissen Zeit wieder Äpfel essen konnten und dadurch auch die Birkenpollenallergie gelindert wurde. Es gibt aber auch Apfelsorten, wie z. B. Elstar, Boskoop und Santana, die von Allergikern grundsätzlich besser vertragen werden.

Obstanlagen

Betriebe gesamt 45
Apfelanlagen 31
Birnenanlagen 26
Zwetschkenanlagen 21
Beerenanlagen 19
Kirschenanlagen 17

In Vorarlberg gibt es 45 Betriebe mit Obstanlagen (AT 3.909)

  • 31 Apfelanlagen (AT 1.932)
  • 26 Birnenanlagen (AT 990)
  • 21 Zwetschkenanlagen (AT 776)
  • 19 Beerenanlagen (AT 897)
  • 17 Kirschnenanlagen (AT 533)

Ca. 10% der geernteten Äpfel aus Tafelobstanlagen werden zu Saft und Most verarbeitet. Die Menge schwankt von Jahr zu Jahr. Verwendet werden z.B. Äpfel, die für den Verkauf als Tafelobst zu klein sind oder optische Makel aufweisen.

Quelle: Erhebung Erwerbsobstanlagen 2017, Statistik Austria

Most oder Cider?

Nicht nur im Geschmack, auch in der Herstellung unterscheiden sich Most und Cider (Zider).

  • Bei Most wird Apfelsaft (Süßmost) mittels Kellertechnik und Hefe vergoren.
  • Bei Cider wird bereits vergorener Apfelsaft mit reinem Apfelsaft vermischt und mit Kohlensäure versetzt. Dadurch ist Cider süßlicher als Most und darf nicht mehr als 5 %vol. Alkohol enthalten.
  • Äpfel werden auch gerne zu Edelbränden und Essig verarbeitet („veredelt“).

Wussten Sie’s …?

  • Bis ca. 1950 stammten Äpfel hauptsächlich von Hochstammbäumen (Streuobstwiesen).
  • Ab 1950 kamen kleinere Baumformen.
  • Heute stammen fast alle Äpfel, die als Tafelobst in den Lebensmittelhandel gehen, aus Apfelanlagen (Plantagen).

Vorteile von Apfelanlagen:

  • bessere Arbeitswirtschaft
  • bessere Qualität
  • bessere Pflegemöglichkeiten (Ausdünnung, Schnitt usw.)
  • keine Stürze von der Leiter
  • Möglichkeit des Witterungsschutzes (Hagelnetz, Frostberegnung usw.)
Vorarlberger Most & Cider, Foto: Othmar Heidegger

HEIMISCHE APFELSORTEN
Geschmack. Verwendung. Wissenswertes.

Ländle Äpfel am Baum Nahaufnahme

süß, saftig und bissfest
Im Ländle: ab Anfang September
Verwendung: Am aromatischsten ist er frisch vom Baum. Professionell gelagert schmeckt er aber auch noch im März gut.

Wissenswertes: Elstar ist eher allergenarm und wird daher von vielen Allergikern vertragen. Aus Elstar und Priscilla wurde der „Allergikerapfel“ Santana gezüchtet.

vollmundig süß, mit feiner Säure
Im Ländle: ab Ende September, sehr gut lagerfähig, daher bis ca. März erhältlich
Verwendung: eignet sich als Tafelapfel, zum Backen und Kochen

Wissenswertes: Jonagold stammt aus den USA aus einer Kreuzung von Golden Delicious und Jonathan. Angebaut werden Auslesen, deren Schale roter gefärbt ist als bei der Ursprungssorte, z. B. Jonagored oder Rubinstar.

herrlich süß mit nur wenig Säure
Im Ländle: ab ca. Mitte September
Verwendung: süßer Snack für Kinder, traditionell für Apfelstrudel verwendet, aber auch in Rohkostsalaten, Bratapfel, Kompott und Kuchen

Wissenswertes: Gala ist eine neuseeländische Züchtung aus den 1930er Jahren. Es existieren zahlreiche Varianten mit leicht unterschiedlichen Eigenschaften.

feinsäuerlich, aromatisch, saftig
Im Ländle: ab Ende September
Verwendung: klassischer Tafelapfel zum Frischverzehr, aber auch für Strudel, Kompott

Wissenswertes: Topaz wurde in den 1990ern in Tschechien gezielt auf Robustheit gegen die Pilzkrankheit „Apfelschorf“ gezüchtet. Die Schale wird nach einigen Tagen im Zimmer etwas wachsig. Das ist natürlich und kann leicht abgewischt werden.

säuerlich-fruchtig, saftiges und festes Fruchtfleisch, raue Schale
Im Ländle: ab Ende September, benötigt ca. 1 Monat zum Nachreifen
Verwendung: Kuchen, Desserts, Bratapfel, Apfelsaft, Apfelmost

Wissenswertes: Die Sorte wurde 1856 in der niederländischen Stadt „Boskoop“ gefunden. Eigentlich heißt er „Schöner aus Boskoop“. Er ist „triploid“, alle Chromosomen sind natürlicherweise dreifach vorhanden. Daher kann er keine anderen Apfelbäume befruchten. Er enthält eher wenig Apfel-Allergene.

ein Apfel für Allergiker
Im Ländle: ab Anfang September (Rarität, nur wenige Santana-Bäume)
Verwendung: am besten frisch verzehren, da er rasch mehlig wird

Wissenswertes: Santana ist eine Kreuzung aus Elstar und Priscilla, einer älteren und weniger bekannten Apfelsorte. Forscher wollten eigentlich einen Apfel züchten, der gegen Apfelschorf resistent ist. Dabei stellten sie fest, dass in Santana ein niedriger Gehalt eines der beiden Eiweiße steckt, die Allergien auslösen.

Quelle: LK Vorarlberg, 2021

Ländle Apfel Logo mit konventionellem und Bio-Gütesiegel
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