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Fabienne Gehrer (Foto: Pallinger)

Ein junges Gemüse, aber nicht grün hinter den Ohren

Fabienne Gehrer (Foto: Pallinger)

Walter Gehrer, Vorarlbergs größter Gemüseanbauer, hat Verstärkung bekommen. Denn seit gut zwei Jahren leitet seine Tochter Fabienne die Gemüsekiste. Eine Vater-Tochter-Zusammenarbeit, die schon im Kindesalter begann.

Zugegeben. Mit 24 Jahren ist Fabienne Gehrer tatsächlich noch so etwas wie ein junges Gemüse. Bei der Tochter von Vorarlbergs größtem Gemüsepflanzen-Erzeuger Walter Gehrer ist das aber durchaus als großes Kompliment gemeint. Denn die junge Frau leitet seit zwei Jahren eigenständig die erfolgreiche Kooperation mit der Ländle Gemüsekiste und versorgt so jede Woche über tausend Haushalte in Vorarlberg mit frischen Salaten, Karotten, Tomaten, Bohnen etc. Je nachdem was saisonal gerade gefragt ist.

Tomaten von Gehrer (Foto: Pallinger)

Fabienne ist praktisch – so wie ihre jüngere Schwester Madelaine – im wahrsten Sinne des Wortes in den Betrieb hineingewachsen. Denn seit Jahrzehnten hat sich ihr Vater Walter ganz der Aufzucht von Jungpflanzen verschrieben. „Ich habe mich immer schon ausschließlich auf das Gemüse konzentriert, wollte eigentlich nie etwas Anderes machen“, sagt der 55-jährige Höchster ganz klar. Die Vieh- und Milchwirtschaft war für ihn nie ein Thema. Sein Interesse für das Gemüse wurde bereits im Kindergartenalter geweckt. Nach der Schule schloss er die Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter ab.

In den vielen Jahren hat Walter Gehrer die Erfahrung gemacht, dass Pflanzen mindestens genauso sensibel sind wie Tiere. Mehr noch: „Als Gemüsebauer bist du stark von zusätzlichen, nicht kalkulierbaren Faktoren abhängig.“ Schädlinge können den jungen Trieben zusetzen und natürlich ganz besonders die Witterung. Auf rund 20 Hektar bietet der Familienbetrieb ein Vollsortiment an Gemüsesorten an. „Neu im Programm haben wir Karotten.“

Leidenschaft in die Wiege gelegt

Die Leidenschaft für die gesunden Feldfrüchte hat der „Herr Papa“ seinen Töchtern offenbar in die Wiege gelegt. So hilft auch Madelaine im Betrieb mit. Fabienne Gehrer erinnert sich an ihre Kindheitstage und die schönen Zeiten, die sie auf den Feldern erlebte. „Leider ließ mich mein Vater nicht überall mit dabei sein“, blickt sie mit einem Lachen zurück. „Aus Sicherheitsgründen, weil Feldarbeit für ein Kind ja nicht ungefährlich ist“, nennt der Papa den Grund. Doch die starke Verbindung der beiden wurde damals schon sichtbar.

Aus dem einst zarten beschützenswerten Pflänzchen entwickelte sich eine junge Frau, die schon früh den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Nach der Matura an der Hauswirtschaftsschule Marienberg fing sie im Betrieb des Vaters an. „Er hat mir viel beigebracht“, schwärmt sie über die gute Zusammenarbeit, die natürlich auch nach der Trennung des Unternehmens in zwei Bereiche herrscht. Walter Gehrer konzentriert sich weiterhin ganz auf den Gemüseanbau und den Verkauf der Jungpflanzen. „Mit der Gemüsekiste zusammen hätte ich das alleine nicht mehr stemmen können.“ Zumal im Laufe der Zeit die Anbauflächen erweitert wurden und auch das Vertriebsnetz ausgebaut wurde, da die Nachfrage nach gesundem Gemüse aus der Region stark gestiegen ist. Beliefert werden sowohl der Groß- und Einzelhandel als auch private Kunden. Einer seiner Hauptpartner ist die Handelskette Spar. Walter Gehrer bietet ein Vollsortiment an – darunter etwa 16 Tomatensorten, Buschbohnen und jüngst auch Melonen.

Ausbildung in der Steiermark

Alles hat sich praktisch zum Ganzjahresbetrieb entwickelt. Tochter Fabienne Gehrer hat zwei Mitarbeiter, der „Herr Papa“ ein paar mehr, wie sie sagt. Noch ist sie auch ein paar Stunden pro Woche bei ihm beschäftigt und kauft als Selbstständige auch die Waren bei ihm ein. „Ich mache meinen Beruf gerne und könnte mir gar nichts Anderes vorstellen.“ Für sie gibt es nichts Schöneres als im hauseigenen Familienbetrieb ihre Arbeitskraft und ihr Know-how einbringen zu können. Letzteres wird sie entsprechend erweitern, auch wenn sie schon längst nicht mehr grün hinter den Ohren ist. „Im Winter mache ich die Ausbildung zur Feldgemüsebau-Facharbeiterin.“ Dafür heißt es für die Höchsterin „ab in die Steiermark“. Und dann wird sie wohl gemeinsam mit ihrem Vater aus der Trickkiste plaudern können, wie das beste Gemüse entsteht. Damit es dann letztlich frisch in der Gemüsekiste landen kann.

Fabienne Gehrer (Foto: Pallinger)

Fabienne Gehrer, Feldgemüsebau

6973 Höchst
Frühlingstraße 35
T 0664 374 55 71
fabienne.gehrer@gmail.com

Verkauf

Hofladen in Höchst:
geöffnet Mitte Mai bis Allerheiligen

Montag bis Freitag 8:00 Uhr bis 12:00 und 13:30 bis 18:00 Uhr
Samstag 8:00 bis 12:00 Uhr

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