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Wolfgang Karg Mit Einer Steig Erdbeeren Auf Dem Feld | Foto: Weissengruber & Partner

„Rote Früchtchen“ direkt vom Feld

Wolfgang Karg Mit Einer Steig Erdbeeren Auf Dem Feld | Foto: Weissengruber & Partner

Jetzt ist wieder Erdbeerzeit. In Vorarlberg wachsen die „roten Früchtchen“ am Hof von Wolfgang Karg in Gaißau heran. Frisch vom Feld geerntet schmecken sie am besten.

Wer mitten in einem Erdbeerfeld steht, für den ist unter Umständen „Polka“ und „Lambada“ angesagt. Aber keine Angst. Wer auf die süßen roten Früchtchen steht, muss deshalb noch lange nicht das Tanzbein auspacken. Vielmehr handelt es sich bei „Polka“ und „Lambada“ um zwei beliebte Erdbeersorten. Erstere leuchten purpurrot und glänzen stark, zweitere schmecken sehr süß und aromatisch.

Überhaupt erweisen sich die Züchter bei der Namensgebung als äußerst kreativ. Erdbeersorten heißen unter anderem „Senga Sengana“, „Die Schöne von Chile“, „Mieze Schindler“, „Pegasus“, „Pandora“ oder so klingend wie „Florence“, „Cosima“ und „Julietta“. Und dann sticht ein weiterer Name hervor, der in den letzten Monaten weltweit zum Inbegriff geworden ist : „Korona“. Ja, auch so heißt eine Erdbeersorte, die speziell im Hausgarten sehr beliebt ist.

Wolfgang Karg steht mit einer Kiste voller Erbeeren auf dem Erdbeerfeld | Foto: Weissengruber & Partner

„Korona ist nicht dabei“

Den Brüdern Wolfgang (57) und Dietmar Karg (60), die beide mittlerweile in Dornbirn wohnen, sind all die Namen natürlich ein Begriff. Welche Sorten die Erdbeerspezialisten aus Gaißau auf ihren insgesamt vier Hektar anbauen, bleibt aber ein Betriebsgeheimnis. Nur so viel sei verraten: „Die Korona ist nicht dabei“, sagt Wolfgang mit einem verschmitzten Lächeln. Und dennoch hat das wohl meist ausgesprochene Wort des Jahres 2020 auch für ihn eine besondere Bedeutung. Denn durch die Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen bangten die beiden, ob die benötigten Erntehelfer aus Bulgarien auch tatsächlich einreisen dürfen, was inzwischen glücklicherweise erlaubt wurde.

Im Unterschied zu Gemüse gibt es bei Erdbeeren nur ein kurzes Zeitfenster zum Ernten. „Wir setzten auf weiche Sorten, die innerhalb von drei Tagen verkauft sein sollten. Der Grund ist, dass diese frischer und aromatischer sind, als beispielsweise harte Sorten, die aus Spanien, Italien oder sonst woher stammen.“ Die Regionalität wird in diesem Fall vor allem am Geschmack und der Konsistenz spürbar.

Wir setzten auf weiche Sorten, die innerhalb von drei Tagen verkauft sein sollten. Der Grund ist, dass diese frischer und aromatischer sind, als beispielsweise harte Sorten, die aus Spanien, Italien oder sonst woher stammen.

Wolfgang Karg

Zwölf Kilo pro Stunde

Morgens geerntet und mittags bereits im Laden, heißt das Motto. Ein Drittel geht an den Großhandel, zwei Drittel werden direkt vor Ort vermarktet. Wolfgang Karg, der den Betrieb – seit einem schweren Unfall seines Bruders – seit 20 Jahren führt, setzt dabei auf ein eingespieltes 20-köpfiges Ernteteam.

„Die Mengen schwanken mitunter extrem und können sich innerhalb von zwei bis drei Tagen verdreifachen. Schätzungsweise sind es zwischen 10 und 15 Tonnen pro Hektar, die – sortenbedingt – zwischen Mitte Mai und Ende Juni ausschließlich händisch abgepflückt werden müssen. Alle zwei Tage muss ein Feld neu durchgepflückt werden. Ein Erntehelfer schafft bis zu zwölf Kilogramm pro Stunde. Das ist nur möglich, wenn alle Abläufe passen. Die Kunst liegt daran, einerseits schnell zu sein, andererseits die Erdbeeren beim Pflücken nicht zu beschädigen.“ Dafür braucht es geschulte Hände. Bewusst wird auf mehrere Sorten gesetzt, die zu unterschiedlicher Zeit reifen. Dadurch kann die Erntezeit auf rund zwei Monate gestreckt werden.

Seit drei Generationen

In der Familie Karg wird bereits in der dritten Generation der Gartenanbau betrieben. Anfang der 1980er-Jahre wurde am Hof in Gaißau von Gemüse auf Erdbeeren umgestellt. Eine „beerenstarke“ Entscheidung, denn der Betrieb ist heute der größte Erdbeerproduzent in Vorarlberg. Früher waren es sogar rund sechs Hektar Fläche. Vier Hektar sind jedoch organisatorisch besser zu bewirtschaften. Auch mengenmäßig kann so optimaler kalkuliert werden. „Lieber zu wenige, als zu viele Erdbeeren“, lautet das Credo.

Bereits in der Steinzeit war die Erdbeere, die botanisch zu den Sammelnussfrüchten gehört, bekannt. Sie gilt als die erotischste Frucht und wurde im Mittelalter von der Form her mit einer Brustwarze verglichen. „Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund“, lechzte der Dichter François Villon im 15. Jahrhundert. Der exzentrische Schauspieler Klaus Kinski machte das Gedicht in Deutschland berühmt.

Nahaufnahme von reifen Erdbeere in Schalen von Karg Erdbeerenbau | Foto: Weissengruber & Partner

Der pure Genuss

Für die Konsumenten sind Erdbeeren eine Köstlichkeit, die es zu vernaschen gilt. Genuss pur ist garantiert. Für die Produzenten sind sie eine eigene Wissenschaft für sich. Da gehört auch das Experimentieren und Ausprobieren neuer Sorten dazu. Schwere Stürme, Hochwasser oder Schädlingsbefall können ganze Ernten vernichten. Wolfgang Karg hat zudem einen besonders hohen Qualitätsanspruch. Daher wird jedes Jahr in eine neue Kultur investiert. Angebaut wird auf Foliendämmen, weil die Erdbeeren dadurch besser geschützt sind. Nur jedes fünfte Jahr wachsen auf demselben Feld Erdbeeren. Ansonsten wird darauf Dinkelanbau betrieben. Ganz ohne „Polka“ und „Lambada“.

Karg Erdbeerenbau

6974 Gaißau
Riedgasse 95
T 05578 711 09
w.karg@showorx.eu

Verkauf

  • Direkt ab Hof in Gaißau
  • Wolfurt, Achstraße (bei Firma LTW)
  • Bludenz, Werdenbergstraße 65

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