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Lärchenhof - Portrait Von Michael Und Edith Tschann Auf Ihrem Kartoffelfeld (Foto: Christoph Pallinger)

Ohne Miteinander würde es nicht funktionieren

Lärchenhof - Portrait Von Michael Und Edith Tschann Auf Ihrem Kartoffelfeld (Foto: Christoph Pallinger)

Ländle Kartoffel sind eine besondere Spezialität, denn die Anbauflächen sind rar und die Bodenbedingungen nicht einfach. Einer der wenigen im Land, der auf die tollen Knollen setzt, ist Michael Tschann. Der Thüringer arbeitet dabei mit einem wahren Kartoffel-Experten zusammen.

Vierzig Ar ist die Fläche groß, auf der Michael Tschann Kartoffeln anbaut. Dieses in der Landwirtschaft verwendete Maß entspricht rund 4.000 Quadratmetern. Ein Minifeld im Vergleich zu den großen Kartoffelanbaugebieten. „Ich bräuchte allein das Zehnfache an Fläche, nur um ganz Thüringen mit Kartoffeln versorgen zu können“, hat der 53-jährige hauptberufliche Landwirt errechnet. Dabei zählt die Gemeinde am Eingang des Großen Walsertals gerade mal 2.300 Einwohner, also ca. 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerungszahl Vorarlbergs. Umso mehr zählt das Engagement, wenn es darum geht, die heimischen Äcker mit den so vielseitigen Feldfrüchten zu bestücken. „Bei uns am Hof hat das schon eine lange Tradition. Meine Eltern haben damit bereits in den 1960er-Jahren begonnen“, berichtet Michael, der das Anwesen vor 18 Jahren übernommen hat. Der vierfache Vater führt den Lärchenhof mit seiner Frau Edith in zweiter Generation weiter.

Lärchenhof - Michael und Edith Tschann begutachten ihr Kartoffelfeld (Foto: Christoph Pallinger)

Seit sechs Jahren hauptberuflich Landwirt

Der gelernte Tischler hat es geschafft, dass die Landwirtschaft zu seinem Hauptberuf geworden ist. „Vor sechs Jahren habe ich mich dazu entschieden“, sieht er – trotz des oft betonten Bauernsterbens – durchaus Zukunft für die Branche. Der Schlüssel dazu liegt in der Zusammenarbeit. Was den Kartoffelanbau betrifft, kooperiert er mit Thomas Bischof, der als wahrer Fachmann in Sachen Erdäpfel gilt. Bischof – Besitzer des Gravishofes in Ludesch – baut sie nicht nur selbst auf vier Hektar an, sondern betreut auch noch die Kartoffelfelder von zehn weiteren Betrieben in der Region. Darunter auch jenes von Michael Tschann. „Wir suchen im Herbst die Sorten aus und Thomas bestellt die Saatkartoffeln. Im Frühling bereite ich dann den Acker für die Saat vor.“ Aktuell sind die mehlige Karelia, die festkochende Belana und die rotschalige Laura seine Hauptsorten. Hinzu kommen noch die Frühkartoffeln, die vom Partnerbetrieb Thomas Bischof stammen. Verkauft wird direkt ab Hof.

Der Kartoffelanbau im Walgau, welcher rund ein Siebtel der Vorarlberger Gesamtproduktion ausmacht, ist trotz alter Tradition kein leichtes Unterfangen. Die Böden sind im Gegensatz zum Vorarlberger Unterland sehr steinig und damit schwer zu bewirtschaften. Denn „Grumbira“ lieben einen lockeren, leichten und nährstoffreichen Untergrund. Das ist im Walgau nicht der Fall. Da braucht es schon viel Wissen, um eine entsprechende Ernte einfahren zu können.

Tschann ist überzeugt, dass es ohne ein Miteinander nicht funktionieren würde. Sein Kooperationskollege kann im Gegenzug beispielsweise Landmaschinen vom Lärchenhof benützen. „Es kann nicht jeder alles haben oder selber machen. Ich konzentriere mich auf andere Dinge“, ist der Thüringer auch noch Herr über rund 60 Kühe und noch weitere Dutzend Stück Jungvieh. Schließlich ist die Milchwirtschaft das größte Arbeitsfeld am Hof. Zudem baut er Dinkel für den Martinshof in Buch an. Sein Prinzip, dass man im Leben immer auf zwei Füßen stehen soll, hat er auch seinen vier Kindern Leonie, Simon, Livia und Noah, die mittlerweile zwischen 17 und 24 Jahre alt sind, weitervermittelt. „Für mich war es wichtig, dass sie neben der Landwirtschaft unbedingt einen anderen Beruf erlernen.“

Es kann nicht jeder alles haben oder selber machen.

Michael Tschann

Lärchenhof - Michael Tschann mit Rindern vor seinem Hof (Foto: Christoph Pallinger)

„Bist dein eigener Chef“

Dennoch schätzt der 53-Jährige das Leben inmitten seines Hofes in Thüringen. „Die Landwirtschaft hat jeden Tag etwas Neues zu bieten. Außerdem bist du dein eigener Boss“, liebt er die Eigenständigkeit. Nur bei einem ist er nicht der Chef, fügt er zwinkernd hinzu. „Wenn es um das Verlesen und Verpacken der Kartoffeln geht, hat ganz klar meine Frau Edith das Sagen.“ Teamwork wird auch innerhalb der Familie großgeschrieben. Die Konsumenten sind in den letzten Jahren sehr wählerisch geworden. Nicht nur was den Geschmack, sondern auch die Optik der Ware betrifft. So wird auf die äußere Form der tollen Knollen großer Wert gelegt. „Deshalb bleiben von den 14 bis 16 Tonnen Rohware am Ende auch nur sieben bis neun Tonnen übrig, die verkaufsfähig sind“, bedauert der Lärchenhof-Besitzer. Dabei wäre es ein einfacher Beitrag für den Klima- und Umweltschutz, wenn auch jene Ware in den Kochtöpfen und Pfannen landen würde, die optische Makel aufweist, aber von der Qualität um nichts schlechter sind. Schließlich steht die Natur für Vielfalt und Diversität. Das gilt aber nicht nur für die Kartoffeln, sondern auch für viele andere Gemüse- und Obstsorten. Selbst wenn sie zu einem vergünstigten Preis angeboten werden, greifen die meisten doch zur vermeintlichen Makellosigkeit.

Auch Michael Tschann hat diese Erfahrung gemacht. Sogar Kartoffeln in Herzform erfreuen meist nur Kinder. Dabei stehen sie symbolhaft für Landwirte, die mit Herz bei der Sache sind, wie die Ländle Kartoffelproduzent:innen, die sich gemeinsam unterstützen, um ihre besonderen Spezialitäten anzubauen.

Lärchenhof

Tschann Michael & Edith
Länderweg 2, 6712 Thüringen
T 0664 5120525
E michael.laerchenhof@outlook.com

Produkte mit Ländle Gütesiegel:

 

Weitere Produkte:

  • Alpbutter
  • Käse
  • Milch
  • Frischkäse
  • Surakäse
  • Kräutersalz
  • Suppenwürze
  • Essig
  • Sirup
  • Marmeladen
  • Gelees
  • Dörrobst

 

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