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Spallenhof

BIO

Spallenweg 7
6840 Götzis
+43 650 442 12 85

Der Betrieb

Am Spallenhof in Götzis Meschach betreiben Marco Wohlgenannt und Julia Hermes eine biologische Landwirtschaft. Ethische Grundsätze und höchstes Tierwohl sind ihnen dabei ein besonderes Anliegen. Aber auch sonst liegt viel Spiritualität über dem Areal des fast 500 Jahre alten Hofes.

Wenn Julia Hermes spricht, wählt sie die Worte mit Bedacht. Man spürt, dass ihr die Achtsamkeit wichtig ist. Der Weg, den sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Marco Wohlgenannt geht, ist auf Behutsamkeit abseits von Massenkonsum und Massentierhaltung aufgebaut. Am Spallenhof in Meschach, den die beiden bewirtschaften, offenbart sich diese Philosophie am Fuße des Götzner Hausberges Kapf. Alles ist einem Kreislauf unterworfen. Von Anfang bis zum Ende. Hier grasen in aller Ruhe die Kühe, gackern Hühner, dort planschen Peking-Enten im Teich herum. Auch die (Nutz-)Tiere sind hier nicht namenlos. Da gibt es beispielsweise den Hahn Daniel oder das Küken Calimero sowie den Ziegenbock Elvis. „Aber auch jedes Rind hat seinen Namen“, ergänzt die 35-Jährige Allgäuerin. Irgendwie erscheinen bunte Bilder im Kopf von einem Landleben, das man aus Kinderbüchern kennt. Damals als man gemeinsam mit der Mama oder Oma am Abend vor dem Ofen saß und die Kühe, Schweine, Hühner und andere Tiere in den schönen Bilderbüchern bestaunte.

Bio-Grill-Hennele als Novität

Schon früh hat Marco den seit 1536 erstmals erwähnten Hof übernommen. Er war gerade 21, als ihm seine Eltern das Zepter übergaben. Das war vor zehn Jahren. Der Jungbauer beschloss, komplett auf Bio umzustellen und den Hof zu modernisieren. Unter anderem wurde ein Stall dazugebaut. In diesem Jahr neu angeschafft wurde ein Anhänger für Bio-Grill-Hennele. Eine Novität in Vorarlberg, denn normalerweise kommen die auf den Grillstangen brutzelnden Hennen aus der Massentierhaltung. Rund 150 Stück des Geflügels zieht er auf. Die Hühner, die Wohlgenannt verkauft, stammen alle vom eigenen Hof. Dort werden sie auch wie die anderen Tiere geschlachtet. Kein Tier muss also transportiert werden, sondern kann sein komplettes Leben in der vertrauten Umgebung verbringen. Selbst im letzten Abschnitt werden die Rinder mit größter Achtsamkeit behandelt. Bei jedem Tier, das „gehen muss“, wie es Julia Hermes nennt, ist Wehmut dabei. „Bei manchen fällt es besonders schwer“, gibt die gelernte Hotelfachfrau offen zu. Rund zehnmal im Jahr ist dies der Fall. Meistens sind es zwei, die dann geschlachtet werden. Die Tiere werden verabschiedet und zumindest zwei Wochen vorher von der Herde getrennt. „Sie sollen ihre Ruhe haben“, so die beiden. „Aber wie empfinden das die anderen rund 60 Rinder?“, zumal Julia und Marco eine Mutterkuh-Aufzucht betreiben. „Für die Kühe steht immer die Herde im Vordergrund und nicht einzelne Tiere.“ Die beiden nehmen auch männliche Kälber von anderen Bauern und lassen sie von ihren Mutterkühen aufziehen. „Die Kuh hat genug Milch für zwei“, betont der angehende Landwirtschaftsmeister und gelernte Maschinenmechaniker. Um lachend hinzuzufügen: „Sie lassen sich lieber säugen als melken.“

Verwertung des ganzen Tieres

Bei dieser Ganzheitlichkeit, die das landwirtschaftliche Bild prägt, ist es selbstverständlich, dass auch das ganze Tier verwertet wird. Ein Teil des Fleisches wird an private Personen bzw. auch an Gemeinschaftsverpfleger verkauft, die bei der Initiative „Vorarlberg am Teller“ mitmachen. Für die Endverbraucher wird die Ware küchenfertig zubereitet. Ein Teil wird für das eigene Gasthaus verwendet, dass von den Frauen des Hauses (unter Christl Wohlgenannts Leitung) betrieben wird. Der Betrieb hat jeweils am Wochenende geöffnet, wenn viele Wanderer unterwegs sind. Dann ist der Gasthof eine beliebte Einkehrstation. Und nicht wenige staunen, wenn sie sehen, wie idyllisch und schön es hier ist. Ab acht Personen kann das Gasthaus auch wochentags gebucht werden. Nicht nur im Sommer ist offen, sondern auch im Winter. „Wir sind ein Ganzjahresbetrieb“, sagt Julia, die auch die kalte Jahreszeit mag. „Wenn hier oben Schnee liegt, fühle ich mich wie in Watte gepackt.“ Der Rhythmus der Jahreszeiten ist in jeder Pore spürbar. Sie liebt wie ihr Lebenspartner das Dasein auf gut tausend Meter Höhe – ebenso ihre Kinder Luisa (10), Clara (8) und Jakob (sieben Monate). Seit Kurzem werden auch Hundeleckerlis und Futter, aus nicht verwertbaren Teilen, wie zum Beispiel Hühnerhälsen hergestellt. Es ist ein weiterer wertvoller Puzzlestein im ganzheitlichen Konzept.

Nicht das Maximum herausholen

Julia Hermes und Marco Wohlgenannt betreiben ihre Bio-Landwirtschaft nach ethischen Grundsätzen. Es geht nicht darum, das Maximum aus allem rauszuholen, sondern vielmehr den Tieren die optimalen Bedingungen zu bieten und ein Leben in Würde zu ermöglichen. Ein Grundsatz der sich auch in der Qualität der Produkte widerspiegelt. Die freilich ihren Preis hat. Sukzessive will Wohlgenannt seine Herde auf Pinzgauer Rinder umstellen. Die alte und vom Aussterben bedrohte Rasse mit Hörnern gilt als robust und geländegängig. Ideal für den Spallenhof, geht es doch von hier gleich fußläufig hinauf zur Alpe, wo die Tiere den Sommer verbringen. Ein Ort zum Urlaubmachen. Das ist auch dem jungen Paar bewusst. „Leider haben wir keine Ferienwohnungen zur Verfügung. Noch nicht“, blicken die beiden bereits in die Zukunft

Produkte

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Fleisch kann bestellt werden und wird direkt bis zur Haustüre geliefert.

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