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Martin Wagner, Jens Blum Und Ulrich Höfert Auf Der Ländle Apfel Jahres PK 2023

Frisch geerntet: Ländle Äpfel – Qualität, die man schmeckt!

Martin Wagner, Jens Blum Und Ulrich Höfert Auf Der Ländle Apfel Jahres PK 2023

Endlich wieder verfügbar: der Ländle Apfel. Neun Obstbäuerinnen und Obstbauern produzieren die beliebte Frucht nach den strengen Richtlinien des Ländle Gütesiegels.

Der Ländle Apfel besticht auch dieses Jahr wieder durch hervorragende Aromatik und Ausfärbung. Die Erntemenge ist jedoch mit 277 Tonnen Tafelobst leider stark unterdurchschnittlich. Das hat einerseits mit dem Zwei-Jahres-Rhythmus vieler in Vorarlberg angebauten Sorten zu tun, weshalb nach dem erntestarken Jahr 2022 von vornherein mit geringerem Ertrag gerechnet werden musste. Andererseits hat das kühl-nasse Wetter während der Blütezeit zu schwacher Bestäubung geführt. Durch das Setzen von Bäumen anderer Apfelsorten investieren die Ländle Apfel Produzent:innen bereits in die Zukunft, um den Zwei-Jahres-Rhythmus zu minimieren sowie dem Klimawandel und Krankheitserregern besser entgegentreten zu können.

Der Ländle Apfel ist wie gewohnt ab Hof bei den Produzent:innen erhältlich und wird teilweise auch geliefert. Zudem gibt es ihn bei SPAR und BayWa zu kaufen. Durch die niedrige Erntemenge wird die beliebte Frucht schneller als gewohnt vergriffen sein, wenn auch einzelne Produzent:innen bis April oder Mai noch Äpfel anbieten werden.

Jens Blum in seiner Apfelplantage mit einer Ländle Apfel Kiste

Die Ernte

Obwohl im Jahr 2023 keine markanten Wetterextreme, wie Frost, Hagel oder Dürre die Ernte geschädigt haben, müssen Vorarlbergs Apfelbäuerinnen und -bauern abgesehen vom Frostjahr 2017 die schlechteste Erntemenge sein 1995 verzeichnen. Grund für die niedrige Ernte ist unter anderem die Tatsache, dass in Vorarlberg noch zahlreiche Sorten angebaut werden, die den apfeltypischen Zwei-Jahres-Rhythmus sehr ausgeprägt ausleben. Nach der hohen Erntemenge im vergangenen Jahr haben diese Bäume von vornherein weniger Blüten angesetzt. Zudem zählen diese Sorten nicht zu den Massenträgern, wie Sorten in anderen Anbaugebieten. Gerade die Sorte Boskoop trug heuer extrem wenig. Waren es 2022 noch 47,5 Tonnen, können heuer gerade einmal 8,5 Tonnen geerntet werden. Beim Elstar, dem Lieblingsapfel der Vorarlberger:innen, wird mit etwa 96 Tonnen Erntemenge gerechnet (2022 waren es etwa 185 Tonnen). Bei den Sorten Gala und Jonagold, bei denen der Zwei-Jahres-Rhythmus weniger ausgeprägt ist, bleibt die Ertragsmenge etwa wie im Vorjahr.

So kann man heuer in Vorarlberg eine Apfelernte von insgesamt 285 Tonnen Tafeläpfel (davon etwa 4,5 Tonnen Bio) erwarten. Das ist gegenüber 2022 ein Minus von 40 %, gegenüber dem 10-jährigen Mittel ein Minus von knapp 25 %. Der Großteil – etwa 277 Tonnen – wurden nach den Qualitätsrichtlinien des „Ländle Apfel“ angebaut und tragen das Ländle Gütesiegel. Hinzu kommen ca. 50 Tonnen in Mostobstqualität, die zu Saft, Most, Obstbrand oder Obstessig veredelt werden.

„Auch wenn angesichts der extrem gestiegenen Produktionskosten eine bessere Ernte sehr willkommen gewesen wäre, muss man bedenken, dass 2022 auch ein außergewöhnlich gutes Erntejahr war“, betont Jens Blum, Obmann der ARGE Erwerbsobstbauern.

Die Ländle Apfel Produzenten wollen durch den Anbau neuer Sorten die jährlichen Erträge möglichst stabil halten und dabei trotzdem auch den Geschmack der Konsumentinnen und Konsumenten treffen

Martin Wagner, Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH

Das Apfeljahr

Die Blütezeit war kühl, wenn auch nicht frostig, wodurch die Flugaktivität der Bienen während der Bestäubungszeit wesentlich geringer war. Zudem führte der häufige Regen zu einem Ausschwemmen des Nektars, wodurch die Blüten für Insekten uninteressant wurden. Dies hatte zur Folge, dass viele der ohnehin nicht allzu zahlreichen Blüten, nicht oder nicht vollständig befruchtet wurden. „Die extremen Temperaturen Ende August führten teilweise zu sonnenbrandgeschädigten Früchten. Der Wechsel zwischen Trockenheit und Starkregen verursachte bei manchen Sorten Risse in der Schale, die dann von Wespen als Türöffner für größere Fraßstellen genutzt wurden“, erklärt Ulrich Höfert, Obstbau-Referent der Landwirtschaftskammer.

Positiv zu sehen ist, dass durch die vielen kühlen Nächte der letzten Zeit Ausfärbung und Aromatik der Ländle Äpfel sehr gut sind. Österreich erzeugt – trotz einer Anbaufläche von über 7.000 ha – nur etwa 0,5 % der Welt-Apfelmenge, Vorarlberg wiederum ca. 0,1 % der österreichischen Apfelmenge, eine rare Spezialität. Weltgrößter Apfelproduzent ist bekanntermaßen China mit ca. 50 % der Welt-Apfelmenge.

Verschiedene Apfelsorten im Detail erklärt bei der Ländle Apfel Jahres PK

Vorarlbergs Apfelanbau – auf der Höhe der Zeit

Angesichts der sich verändernden Rahmenbedingungen sind die Ländle Gütesiegel Produzenten allerdings nicht untätig, sondern nutzen neue Spielräume, wo sie sich bieten. Neue Sorten, die weniger krankheitsanfällig, dafür etwas gleichmäßiger im Ertragsverhalten sind, stellen einen Mosaikstein dar. Sorten wie WUR029, WUR037, Ladina und Natyra im Bio-Anbau sind bereits angepflanzt. Die Erntemenge wird mit dem Wachstum der Bäume von Jahr zu Jahr steigen.

„Die Ländle Apfel Produzenten wollen durch diese Maßnahmen die jährlichen Erträge möglichst stabil halten und dabei trotzdem auch den Geschmack der Konsumentinnen und Konsumenten treffen. Diese sollen schließlich zu den neuen Sorten greifen. Bis die neu gesetzten Bäume Ertrag abwerfen, vergehen aber ein paar Jahre. Somit ist es auch immer ein unternehmerisches Glücksspiel für die Ländle Apfel Produzenten“, erläutert Martin Wagner, Marketingleiter der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH.

Zur bestmöglichen Absicherung der Ernte werden technische Hilfsmittel wie Hagelnetze, Frostschutzberegnung oder Bewässerungseinrichtungen von immer mehr Betrieben eingesetzt – obwohl sie mit großen Investitionen verbunden sind. Auch beim Pflanzenschutz wird nicht zum Standardprozedere der industriellen Landwirtschaft gegriffen. Wo es geht, werden biologische Methoden wie robuste Sorten, mechanische Unkrautbekämpfung, Einsatz von Sexuallockstoffen zur Schädlingsbekämpfung oder natürliche Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Bei der Nährstoffversorgung setzt man verstärkt auf Komposte und andere natürliche Nährstoffquellen. Die Pflege des Bodens und die Förderung von Nützlingen und Bestäuberinsekten sind Standard.

Weitere Informationen:

Landwirtschaftskammer Vorarlberg
DI (FH) Ulrich Höfert
Monfortstraße 9, 6900 Bregenz
T +43 5574 400 230
E ulrich.hoefert@lk-vbg.at

Pressekontakt

Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH
Martin Wagner
Monfortstraße 11/7, 6900 Bregenz
T +43 5574 400 706
E martin.wagner@lk-vbg.at

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