Der Betrieb
2016 hat Lukas Haller von Schweinemast auf Legehühner umgestellt. Seitdem ist er fixer Lieferant des Sennhofs in Rankweil. Neu ist, dass der Jungbauer aus Langen bei Bregenz nun auch Direktvermarktung betreibt.
Manchen wird der neu aufgestellte Automat an der Kreuzung Sulzberg-Thal bereits aufgefallen sein. Bestückt ist er mit Eiern vom Haller-Hof in Langen bei Bregenz. Lukas Haller, der den Hof vor sechs Jahren von seinem Vater Josef übernahm, geht mit der Direktvermarktung einen zusätzlichen Weg. Der Eier-Automat steht aber auch als Symbol, dass junge heimische Landwirte auf Innovationen setzen – stets mit dem Anspruch verbunden, gesunde Lebensmittel zu produzieren, bei denen das Tierwohl nicht zu kurz kommt.
Die Hühner gackern und scharren
Ein Blick auf den Hof der Hallers gleicht einem Paradies für das Federvieh. Scharenweise rennen Hühner über die grüne Wiese. Sie gackern, scharren und sobald man sich ihnen nähert, rennen sie erwartungsvoll auf einen zu. Schließlich könnte es ja feines Futter geben. Andere wiederum bleiben von sich aus im Stall, erweisen sich auch bei schönstem Wetter als echte Nesthocker. Auch drinnen ist es gemütlich. Manche sind hingegen besonders übermütig und rennen gar außerhalb des eingezäunten Bereichs herum. Inmitten des vielen Grüns und abseits von Straßen können sie sich richtig austoben. Dann heißt es für Lukas und Josef Haller Hand anlegen und die „Ausreißerinnen“ wieder einzufangen. Mit entsprechendem Gezeter und Gegacker sind sie wieder dort, wo sie hingehören. Auf der 3,2 Hektar großen Grünfläche stehen jedem Huhn acht Quadratmeter Auslauf zu. Doppelt so viel, als die EU für Freilandhaltung vorschreibt. Umgerechnet bedeutet dies, dass 4.000 Hennen Platz finden. Spätestens dann, wenn die Dunkelheit naht, sind sie im modernen Stall wieder vereint. „Wir haben eigens auf eine Volierenhaltung verzichtet. Die Hühner befinden sich alle auf einer Ebene“, erklärt der 32-Jährige, der den Hof in dritter Generation führt.
Meisterarbeit zum Thema Huhn
Auf das Federvieh sind die Hallers durch Gebhard Flatz, den ehemaligen Geschäftsführer des Sennhofs, gekommen. „Er hat uns 2015 animiert, dass wir mit der Hühnerhaltung beginnen sollen, weil er Eierlieferanten im Land suchte. Dabei wurden wir von ihm sehr unterstützt.“ Gebhard Flatz schaute am Anfang öfters persönlich am Hof vorbei, gab Tipps und stand tatkräftig beiseite, wenn es nötig war. Der Sennhof ist bis heute größter Hauptabnehmer der Hallers. Zweimal pro Woche werden die Eier abgeholt. „Die Kooperation klappt bestens“, lobt Lukas die perfekte Zusammenarbeit. Seit zwei Jahren trägt der Betrieb das AMA-Gütesiegel und ist im Ländle Gütesiegel Programm dabei. Ein Qualitätsmerkmal, das garantiert, dass die Ländle Eier aus Vorarlberg stammen und die Richtlinien des Ländle Gütesiegels eingehalten werden. Mittlerweile darf sich Lukas Haller auch als Landwirtschaftsmeister bezeichnen. Bei seiner Meisterarbeit hat er sich speziell mit dem Thema „Huhn“ auseinandergesetzt. Schließlich war es ihm wichtig, sich auf keine Experimente einzulassen. So ist auf dem Anwesen alles wie aus dem Ei gepellt. Sehr zum Wohle der Hühner.
Von Schweinemast umgestellt
Über Jahrzehnte herrschte am Hof, den der Großvater 1963 erwarb, die klassische Milchviehwirtschaft und Schweinemast vor. Kühe gibt es immer noch, sie finden einen modernen Laufstall vor. Neu ist ein automatisches Melksystem, das im Vorjahr angeschafft wurde. Die Schweinemast wurde 2016 beendet. Fast parallel zogen die ersten Hühner und damit auch eine neue Ära am Generationenhof ein. Der Stall wurde dementsprechend adaptiert. Lukas Haller ist überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, auf dieses zusätzliche Standbein zu setzen. Als Jungbauer verkörpert er, dass auch in der Landwirtschaft Flexibilität und Variabilität auf dem Vormarsch sind. „Dank der Mechanisierung und zunehmender Technik ist die Lebensqualität auch in unserer Branche spürbar gestiegen. Ich mache die Arbeit wirklich gerne.“ Er schätzt besonders, dass er sein eigener Chef ist. Den Betrieb will der 32-Jährige weiter professionalisieren. Auch dank der Hilfe seiner Freundin Bettina Kapp, die für die Direktvermarktung zuständig ist.
Nach außen sichtbar werden
Unterstützt werden die beiden vom Ländle Marketing. „Derzeit sind wir dabei, ein eigenes Logo zu kreieren.“ Damit präsentiert sich der Hof auch vermehrt nach außen. Ein weiteres Zeichen dafür, dass sich in der heimischen Landwirtschaft viel bewegt und für die Konsumenten sichtbar wird. So wie die Hühner, die am Morgen, sobald die Sonne aufgeht, wieder die „Freiluft“ genießen. Sie gackern, scharren, laufen herum. Aber vorher wird natürlich noch ein Ei gelegt. Oder wie es der einstige US-Präsident Abraham Lincoln ausdrückte: Die Henne ist das klügste Geschöpf im Tierreich. Sie gackert erst, nachdem das Ei gelegt ist.
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Verkaufsautomat Kreuzung Sulzberg-Thal