Mathis Hof & Sennerei
Mathis Cornelia und Jakob
SBBIO
Oberer Bonacker 8
6830 Laterns
+43 650 4962015
Wo es in Laterns die einzige Sennerei gibt
Cornelia und Jakob Mathis entschieden sich vor zehn Jahren, einen Bergbauern-Betrieb zu übernehmen und ihn um eine eigene Sennerei zu erweitern. Eine Spezialität ist ihr Ziegenkäse. 2019 bauten sie sich ein eigenes Vertriebsnetz auf.
Es waren einmal Cornelia, eine Bergbauerntochter aus Laterns, und Jakob aus Dornbirn, der bereits als Bub als Junghirte die Sommer auf den Alpen verbrachte. Beide hatten sie einen Traum, nämlich hoch oben am Berg einen eigenen Hof zu führen. Und so begab es sich, dass sich beide in der Landwirtschaftsschule kennenlernten und … Was wie ein Märchen der Gebrüder Grimm beginnt, ist seit einigen Jahren zur glücklichen Lebensrealität des Ehepaares Mathis geworden, das seinen Wunsch zur Wirklichkeit werden ließ.
Es ist ein goldener Herbsttag, an dem die Bäume des gegenüberliegenden Walserkamms ihre bunte Farbenpracht in der Sonne voll zur Geltung bringen. Nachdem Cornelia Mathis tags zuvor mit ihrem Mann Jakob gut 16 Stunden in der eigenen kleinen Sennerei verbrachte, tut der ausschweifende Blick Richtung Bergkette, die sich über rund 15 Kilometer erstreckt, richtig gut. Ein kurzes Auftanken, ein paar Augenblicke innehalten und genießen, was die Natur auf 1.180 Meter Seehöhe im Laternser Ortsteil Bonacker zu bieten hat. Ein üppiges farbenfrohes Schauspiel, das neben dem Körper auch die Seele erfrischt. „Wir wohnen an einem Platz mit viel Ruhe und Sonne und haben hier oben die besten Bedingungen, um beste Produkte zu erzeugen“, ist für die beiden ihr Kleinod wie ein Stück Paradies, das sie gefunden haben. Was für sie gilt, soll auch für ihre Tiere gelten. 14 Kühe und Rinder sowie 16 Ziegen sind es, die die Grundlage ihrer täglichen Einnahmequelle bilden. „Nur eine gute Milch ergibt einen guten Käse“, weiß Jakob Mathis aus 17-jähriger Erfahrung, die er als Senner gesammelt hat. Hergestellt werden unter anderem Alp- und Bergkäse, Bachensteiner, Raclette sowie Milchprodukte von der Ziege. Und das alles in bester Bio-Qualität.
Bunte Edelziegen
Mit ihren bunten Edelziegen sind sie Teil des Ländle Ziegenkitz Programms. Das Paar hat sich für die kapriziösen Tiere entschieden, da Ziegenmilch wegen ihrer anderen Zusammensetzung besser verträglich als Kuhmilch ist und sie ihrer Kundschaft damit eine Alternative anbieten können. Die Milch hat eine andere Protein- und Fettstruktur und ist auch etwas schonender für den Magen. Zudem ist sie reich an Vitaminen. Begehrt ist vor allem der Ziegenkäse, der als ausgesprochen mild gilt. Die wichtigsten Ingredienzien liefert aber die Natur selbst. Die anspruchsvollen Tiere finden in unmittelbarer Umgebung des Hofes alles vor, was ihr Herz begehrt. Im Sommer sind sie zudem auf der Alp, so wie auch Cornelia und Jakob mit ihren vier Kindern. „Genauer gesagt sind wir Teilzeitälpler, weil wir normalerweise nur den halben Tag auf der Alp verbringen.“ Die Familie will bewusst keine Hochleistungstiere aufziehen, sondern im gesunden und natürlichen Umfeld mit ihnen leben. Für die Kitze – sofern sie nicht selbst behalten oder als Ländle Ziegenkitz Fleisch verkauft werden – wird stets ein entsprechender Platz in anderen landwirtschaftlichen Betrieben gesucht.
Elterlichen Hof übernommen
Als Cornelia – eine gelernte Familienhelferin, die mit ledigem Namen Zech hieß – im Jahr 2014 den elterlichen Hof übernahm, sah sie die Chance, die Landwirtschaft zu ihrem Hauptberuf zu machen. Sie stellte komplett auf einen Biobetrieb um. Mit Jakob, einem gelernten Zimmerer, fand sie den kongenialen Partner an ihrer Seite. Fast gleichzeitig bot sich die Gelegenheit, am Oberen Bonacker 8 einen eigenen Hof mit Stall zu kaufen. Das Ehepaar setzte dies in die Tat um, hatte aber die Vision, ihn um eine Sennerei zu erweitern. Mithilfe eines erfolgreichen Crowdfunding-Projektes realisierten sie auch das. Ziel war es, einen eigenen Kundenstock aufzubauen und die gesamte Milch direkt zu vermarkten und zu verarbeiten. Zusagen von Partnerbetrieben aus der Gastronomie bestärkten sie in ihrem Vorhaben.
Im September 2019 war es so weit, das Laternsertal hatte seine eigene und einzige Sennerei. Doch als Corona das ganze Land lahmlegte und die Vertriebswege wegbrachen, musste eine Lösung her. Ein Ausweg wurde schnell gefunden. „Wenn die Kundinnen und Kunden nicht zu uns kommen, müssen wir eben zu ihnen fahren.“ Gesagt, getan. Die Familie schaffte sich einen Kühlwagen an und baute sich so eine neue Vertriebskette auf. „Das Echo war überwältigend und wir waren selbst überrascht vom großen Rückhalt.“
Für ihre Aktion wurden sie 2021 mit dem <<i luag druf>> Zukunftspreis in der Kategorie Landwirtschaft ausgezeichnet. Zweimal pro Woche werden nun die Produkte von Pensionist Lothar – nach vorheriger Bestellung – ausgeliefert. Der Lieferradius reicht dabei von Dornbirn über Satteins bis hin nach Frastanz. Zudem wurden auch zwei SB-Kühlschränke aufgestellt – einer direkt am Hof und der zweite in Rankweil vor dem GEA-Schuhgeschäft.
Für das engagierte Paar eine Bestätigung, dass die Entscheidung, einen Bergbauernbetrieb zu führen, die richtige war. Obwohl es immer wieder zweifelnde Stimmen gab, die sie fragten, warum sie sich „als Junge“ dies überhaupt antun, ließen sie sich nicht beirren. Nicht nur im Märchen gibt es also ein Happy End.
Produkte
Verkauf
Selbstbedienungskühlschrank am Hof.
Mo bis So 0:00 – 24:00 Uhr
Selbstbedienungs-Kühlschränke bei:
GEA-Waldviertler, Rankweil, Dr. Griß-Straße1
KFZ Technik Nachbaur, Röthis, Interpark Focus 8
Betten Feuerstein, Dornbirn, Lustenauerstraße 12
Zustellung vor die Haustür jeden Montag. Weitere Informationen auf der Website.