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Schaf Und Ziegenlandwirt Im Möckle_Manuela Winsauer Mit Ziege_Foto Manuelpaul

Wo in Sachen Ziegen und Schafe die Musik spielt

Schaf Und Ziegenlandwirt Im Möckle_Manuela Winsauer Mit Ziege_Foto Manuelpaul

Im Dornbirner Möckle führt Manuela Winsauer ihren Schaf- und Ziegenhof. Für die wolligen und zottigen Vierbeiner hat sie eigens einen Tierwohlstall errichtet.

Im modernen Tierwohlstall, in dem die 40 Saanen-Ziegen und 40 ostfriesischen Milchschafe (mit Lacaune-Einkreuzung) untergebracht sind, erklingt Musik aus dem Radio. Was für ein Sender läuft? Antenne, Ö3 oder vielleicht doch Radio Vorarlberg? „Das ist egal, Hauptsache Musik“, antwortet Manuela Winsauer mit einem Lachen. Und die 53-jährige Dornbirnerin hat auch gleich eine Erklärung parat. „Wir machen das, damit die Tiere verschiedene Stimmen und Klänge gewohnt sind. Ansonsten würden sie jedes Mal, wenn sie draußen jemanden hören, nach Futter rufen“, klärt die Hofbetreiberin auf. Keine Sorge: Hungern müssen die Wollträgerinnen und „Goaßen“ aber auch so nicht.

Ihnen steht das ganze Jahr bestes Heu zur Verfügung und nach dem Weidegang auch saftiges Gras und etwas Getreide. Also optimaler Nährstoff für die Milch, die Manuela Winsauer zweimal am Tag an den Melkständen von ihren Tieren gewinnt. Das ergibt eine Gesamtmenge von rund 100 Liter Ziegen- und 60 Liter Schafmilch, aus denen hochwertige und genussvolle Produkte entstehen. Angefangen von Topfen über Naturjoghurt bis hin zum Weichkäse oder der klassischen Ziegenrolle, stellt sie alles eigenhändig her. Dafür hat die Dornbirnerin Sennereischulungen in Rotholz absolviert. Sie verkauft es auch selbst an die Gastronomie und hauptsächlich auf dem Dornbirner Markt. Etwas, was der landwirtschaftlichen Allrounderin besonders Spaß macht. „Allein schon wegen des einmaligen Marktambientes“, liebt sie vor allem den Kontakt zu den Kunden.

Schaf und Ziegenlandwirt im Möckle_Manuela Winsauer am melken_Foto manuelpaul

Euter müssen geputzt sein

Erst in den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Ziegen- oder Schafprodukten gestiegen. Zum einen als Alternative zu klassischer Kuhmilch und zum anderen, weil die Schaf- und Ziegenmilch leichter verträglich und damit auch für viele Allergiker geeignet ist. Und dann ist es auch noch das spezielle Aroma, das vor allem den Ziegenkäse innewohnt. Ein entscheidender Faktor für die Qualität und den Geschmack des Käses ist die Reinlichkeit und die Sauberkeit beim Melkvorgang. Für Manuela ist es selbstverständlich, dass die Euter stets geputzt sind. Dazu gibt es auch zwei verschiedene Melkstände, da die Systeme zwischen Schaf- und Ziegenmilch unterschiedlich sind. Auch die Taktung ist anders. Dadurch kann nichts durcheinandergeraten.

Ihre Mutter Gertraud erzählt gerne, wie sie Anfang der 1970er-Jahre mit drei Schafen und drei Ziegen begonnen hat. „Als Hobby“, erinnert sich die 71-Jährige, die in einer Gastronomiefamilie groß geworden ist, zurück. Ihr Mann war Bäcker. Ein Jahrzehnt später zog sie die ersten Milchschafe hoch. Zur Firmung ihrer Tochter Manuela. Voller Optimismus ging es dann zum ersten Mal auf den Markt. „Mit einem Tisch, wo ich meine Produkte feilbot. Verkauft habe ich aber nichts.“ Als dann die ersten Bauernmärkte im Land organisiert wurden, startete sie nochmals durch. Ihren Stand hatte sie beim Parkplatz beim Kulturhaus in Dornbirn. „Ich habe klein angefangen, mit Blumensträußen und so.“ Irgendwann verkaufte sie ihren ersten Schafkäse. „Dazu Schafwürste und zwei Stangen Wolle“, erinnert sie sich, als wäre es gestern gewesen. Die Produkte waren also nicht gerade ein Renner. Schafkäse galt damals in Vorarlberg noch als etwas Exotisches. Den Ziegen und Schafen blieb Getraud dennoch treu. Und auch dem hektischen Markttreiben. Wie gut, dass sie das Marktfieber auf ihre Tochter übertragen hat.

Dann kann es schon sein, dass sich eine Ziege mit dem Kopf an dich schmiegt

Gertraud und Manuela Winsauer

Schaf und Ziegenlandwirt im Möckle_Ziegen auf der Wiese_Foto manuelpaul

Unterschiedliche Charaktere

Die Beschäftigung mit den Ziegen und Schafen wirkt dazu fast meditativ. Vor allem die Schafe strahlen als typische Herdentiere eine ziemliche Ruhe aus. „Die Ziegen sind da schon etwas launiger“, bemerkt Manuela Winsauer, die sich selbst mehr als Schaftyp bezeichnet. Die Zicken sind auch sehr wählerisch, was die Auswahl des Futters betrifft. Ihr Mann Gerold, von Beruf Melkmaschinen-Techniker, und ihre Tochter Claudia wiederum haben es mehr die Ziegen angetan. Nicht zu vergessen die Söhne Thomas und Simon mit Partnerinnen, die ebenfalls tatkräftig mithelfen. Der Zusammenhalt in der Familie ist groß, ansonsten wäre solch ein Betrieb nicht zu führen. Die unterschiedlichen Charaktereigenschaften zwischen Schafen und Ziegen spiegeln sich auch beim Geburtsvorgang wider. „Schafe machen normalerweise am liebsten alles alleine, Goaßen warten oft direkt drauf, bis man zu ihnen in den Stall kommt.“

Manchmal haben Gertraud und Manuela das Gefühl, dass die Ziegen spüren, wann die Menschen ihre Nähe brauchen. „Dann kann es schon sein, dass sich eine Ziege mit dem Kopf an dich schmiegt“, erzählen die beiden. Vor drei Jahren haben sie einen Tierwohlstall errichtet, in dem Schafe und Ziegen genügend Platz haben. Dadurch haben die Winsauers nun alles am selben Ort. Die Tiere finden ideale Bedingungen vor, haben zudem getrennte Weidekoppeln. „Vorher war alles an drei verschiedenen Standorten verteilt, was wesentlich mehr Aufwand bedeutete.“ Dass jetzt alles unter einem Hut gebracht wurde, ist wie Musik in den Ohren. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, erklingt sie doch aus dem eigenen Stallradio.

Schaf- und Ziegenlandwirt im Möckle

Manuela Winsauer
Möckle 9a
6850 Dornbirn
T 0664 1673560
E winsauermanula@gmail.com

Verkauf

Produkte mit Ländle Gütesiegel

 

Weitere Produkte

  • Topfen
  • Naturjoghurt
  • Weichkäse vom Schaf und der Ziege

 

Direktvermarktung ab Hof
nach telefonischer Vereinbarung

Wochenmarkt Dornbirn
März – Dezember: SA 8-12 Uhr
April – Oktober: MI + SA 8-12 Uhr

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