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David Beck, Sporthotel Beck, Brand - Foto Michael Kreyer

Wenn Tourismus und Landwirtschaft Hand in Hand gehen

David Beck, Sporthotel Beck, Brand - Foto Michael Kreyer

Für die Rubrik „nochgfrogt“ in unserem Konsumentenmagazin luag haben wir mit David Beck aus Brand gesprochen. Die Familie Beck ist seit jeher in der Landwirtschaft verwurzelt, betreibt aber auch schon Jahrzehnte lang ein Hotel. Da sind Kooperationen zwischen den beiden Bereichen vorprogrammiert.

David Beck, Sporthotel Beck in Brand - Foto: Michael Kreyer

luag: Eure Familie betreibt einen landwirtschaftlichen Betrieb und das Sporthotel Beck in Brand. Was existierte zuerst?

D. Beck: Unsere Familie kommt ganz klar aus der Landwirtschaft. Wir betreiben den Hof schon seit Generationen und haben inzwischen auch in Niederösterreich eine Landwirtschaft, um diese sich derzeit unter anderem meine Schwester Lena kümmert. Aber natürlich reisen sowohl ich, als auch unsere Eltern Helga und Wolfgang öfters dort hin, um den viehlosen Hof zu bewirtschaften.

Das Hotel wurde 1971 von Großvater und Großmutter (Werner und Christl Beck) eröffnet, die früh die Chancen im Tourismus in Brand erkannt haben. Nach einer Erweiterung vor etwa 30 Jahren haben wir inzwischen 120 Betten in Hotelzimmern und Appartements. Das Hotel wird von unserem Geschäftsführerpaar Angelika und Klaus Vogt geleitet.

luag: Was hat sich auf eurem Hof über die Jahre verändert?

D. Beck: Früher waren wir ein Milchviehbetrieb. Werner war ein angesehener Züchter von Braunvieh und Haflinger. Aus zeittechnischen Gründen konnte keine Milchwirtschaft mehr betrieben werden, daher stellten wir 2007 auf die extensive Mutterkuhhaltung um. Inzwischen sind wir auch beim Programm Ländle Rind angemeldet, wodurch wir nun für unser Rindfleisch das Ländle Gütesiegel ausloben dürfen. Anfangs hatten wir noch „Weißblaue Belgier“, die für das Gelände hier in Brand zwar durchaus geeignet, aber in Bezug auf den Nachwuchs komplizierter sind, da häufig ein Kaiserschnitt notwendig ist.

Jetzt liegt bei uns der Fokus auf der Zucht von seltenen Rinderrassen, die ebenfalls an das Alpleben angepasst sind: Murbodner, Pustertaler Sprinzen und Pinzgauer. Nun haben wir etwa 30 Rinder, davon 12 Mutterkühe, die wir in Zukunft aber wahrscheinlich noch leicht reduzieren werden. Ausschließlich in Brand haben wir, über das ganze Ortsgebiet verteilt, einige Wiesen als Futterquelle für die Tiere und wollen für die Rinder ohne Futterzukauf auskommen. Eine andere Option ist, dass wir Jungtiere, also Einsteller an andere Vorarlberger Landwirte zur Zucht und Mast verkaufen. Das Ziel ist es, regional zu bleiben.

Das zweite große Standbein ist unsere Haflingerzucht. Großvater Werner hat um die Zeit der Hoteleröffnung zwei Tiere für die Zucht gekauft, inzwischen sind wir bei 20 Rössern am Hof, größtenteils reinrassige Haflinger.

Haflinger im Stall der Familie Beck - Foto: Michael Kreyer

luag: Die Pferde spielen im Sport-Hotel auch eine wichtige Rolle, wie man auf eurer Website und in euren Prospekten sieht.

D. Beck: Wir haben hier ein Alleinstellungsmerkmal des Hotels gefunden. Wir bieten verschiedenste Erlebnisse mit Pferden an, die sowohl von Hotel- als auch Tagesgästen genutzt werden können: Vom geführten Ausritt für Kinder auf einem Pony bis hin zum einwöchigen Abenteuercamp ist alles möglich. Das Camp für Kinder und Jugendliche bietet beispielsweise einen Theorieteil, tägliche Reitstunden, Arbeiten im Stall und sogar einen Ausritt in die Berge inklusive Übernachtung im Heu auf unserer Hütte.

Das ist das Highlight für die kleinen Gäste, während die Eltern tagsüber wandern und die Natur genießen können. Aber auch sie haben beim Bergfrühstück die Möglichkeit, in den kulinarischen Genuss zu kommen und den Ausblick von der Hütte zu genießen.

luag: Das heißt, für eure Gäste gibt es eine direkte Verbindung zwischen Hotel und Landwirtschaft. Wie wird diese sonst noch gelebt?

D. Beck: Unser Stall steht direkt neben dem Hotel. Alle Gäste haben also die Möglichkeit, sich jederzeit ein Bild von unseren Tieren und ihrer Haltung zu machen. Das interessiert viele und erzeugt eine besondere Beziehung. Wir haben im Hotel schließlich viele Stammgäste. Auch in der Küche soll die Verbindung erkennbar sein. Wir halten zum Beispiel einige Hühner, um beim Frühstücksbuffet frische eigene Eier anbieten zu können. Joghurt und Milch beziehen wir von unserem Nachbar David Meyer vom Föhrenhof. Ganz besonders ist es natürlich, wenn wir das Rindfleisch unserer eigenen Tiere anbieten können.

Unser Küchenchef Kurt hat bereits in den 80ern die Lehre bei uns gemacht und ist nach mehrjähriger Unterbrechung seit 2017 wieder bei uns. Er hat seit der Lehrzeit eine besondere Beziehung zu unserer Landwirtschaft, wo er schon immer mitgeholfen hat. Er verarbeitet dann die ganzen Tiere für die Menüs unserer Gäste. Innereien sind hier zwar meist schwieriger an die Frau und an den Mann zu bringen, aber unsere Mitarbeiter wissen Spezialitäten wie beispielsweise Beuschel zu schätzen und freuen sich über bestes Personalessen. Auch wenn wir kein à la carte Geschäft haben, können auch Brandner und Tagesgäste in den Genuss unserer Küche kommen, man kann sich morgens zum Abendessen anmelden.

luag: Was stehen in naher Zukunft für Veränderungen an?

D. Beck: Wir sind natürlich laufend am Optimieren. So haben wir unser Angebot mit den Pferden gerade um den Kurs „Pferdegeleitete Potenzialentfaltung“ erweitert, veranstaltet durch Barbara Jutz. Das richtet sich insbesondere an Führungskräfte von Unternehmen, die im Umgang mit den Tieren ganz neue Sichtweisen erleben dürfen. Für eine noch intensivere Bindung mit unserem Dorf, haben wir uns auch in Richtung Kinder stärker aufgestellt: ab sofort sind wir ein „Schule am Bauernhof“-Betrieb und freuen uns auf die ersten Klassen, die den Kurs „Einmal Bauer sein“ besuchen. Aber auch produktbezogen wollen wir unser Angebot erweitern und mit einigen Produkten in die Direktvermarktung einsteigen. Aber das dauert noch ein wenig. Und Schwester Lena wird in Niederösterreich bestimmt auch noch einiges verändern, uns wird also bestimmt nicht langweilig.

Sporthotel Beck

Familie Beck
6708 Brand
Mühledörfle 91
T. +43 (0)664 1285453
office@beck-sport.at
www.sporthotel-beck.at

Produkte mit Ländle Gütesiegel

Ländle Rind Logo mit Gütesiegel
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