Bezau/Bregenz. In den Räumlichkeiten der Alpenkäse Bregenzerwald eGen berichtet die Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH (LQM) über die umfangreichen Tätigkeiten im Jahr 2023 und wie die Vermarktung der Ländle Produkte bei den Ländle Gütesiegel Partner:innen lief. Die hohe Inflation war neben dem Wetter die größte Herausforderung, die auch Alpenkäse Bregenzerwald stark betroffen hat. Während sich wirtschaftliche Unwegsamkeiten beruhigen können, wird das Wetter durch den immer schneller voranschreitenden Klimawandel auch in Zukunft eine große Herausforderung bleiben. Daher liegt der Kommunikationsschwerpunkt der LQM 2024 auf dem Themenkreis „Klima – Landwirtschaft – Lebensmittel“.
Bei Alpenkäse Bregenzerwald wird täglich beste regionale Heumilch zu einer Vielzahl an Käsespezialitäten verarbeitet. Die Produktionskosten sind im letzten Jahr gestiegen, die Erzeugerpreise aber gesunken.
„Diese Problematik betrifft die gesamte Vorarlberger Landwirtschaft. Durch die hohe Inflation sind die Preise in nahezu allen Bereichen gestiegen: Saatgut, Futter, Löhne und Energie. Dem gegenüber stehen aber stagnierende oder gesunkene Erzeugerpreise. Qualitativ hochwertige regionale und biologische Produkte sind davon stärker betroffen als Produkte in Preiseinstiegslagen“, berichtet Marcel Strauß, Geschäftsführer der LQM.
Um die Produzent:innen eben dieser hochwertigen Ländle Produkte zu unterstützen, wurde der Marketingschwerpunkt der LQM im Jahr 2023 auf eine Kampagne zur Sichtbarkeit der Marke und des Ländle Gütesiegels gelegt – das verbindende Element aller Produktgruppen und die Orientierungshilfe für Konsument:innen.
Martin Wagner, Leiter Marketing und Kommunikation der LQM führt aus: „Wir haben gesamthaft die Mehrwerte von Lebensmitteln mit Ländle Gütesiegel hervorgehoben. Ländle Produkte stehen für regionale Herkunft, hohe Qualität, Nachhaltigkeit und Tierwohl.“
Kreisläufe bei Alpenkäse Bregenzerwald
In Sachen Qualität kann Vorarlberg auch bei seinen Käsespezialitäten punkten. Im Jahr 2023 konnten bei nationalen und internationalen Wettbewerben wieder begehrte Medaillen gewonnen werden. Einer dieser ausgezeichneten Betriebe ist Alpenkäse Bregenzerwald. Vor etwa einem Monat fand die Zehn-Jahres-Feier des Standortes in Bezau mit ca. 600 Besucher:innen statt. Den bereits erwähnten preislichen Herausforderungen begegnet die Genossenschaft mit unterschiedlichen Maßnahmen, wie Vorstand und Geschäftsführer Hermann Metzler erläutert: „Durch den Verkauf unserer Käsespezialitäten über unsere acht eigenen Sennereiläden und den Online-Shop sind wir weniger von Großabnehmern abhängig. Doch allein durch die inflationsbedingt gestiegenen Kosten für die milchliefernden Genossenschaftsmitglieder wäre eine Steigerung des Milchpreises notwendig. Diese wird am Markt aber derzeit nicht abgegolten. Im Energiebereich, der bei der Käseherstellung und Lagerung nicht zu vernachlässigen ist, setzen wir auf möglichst viel Eigenproduktion.“ Die Energieversorgung bei Alpenkäse Bregenzerwald erfolgt über die eigene PV-Anlage und eine Hackschnitzelheizung (Energieholz stammt direkt von den Genossenschaftsmitgliedern). Zudem bietet die Wärmerückgewinnung einen ressourcenschonenden Kreislauf.
Ein weiterer spannender Kreislauf wurde 2021 verwirklicht: in den Sennereiläden werden seither auch verschiedene Wurstwaren angeboten. Das verwendete Rindfleisch stammt ausschließlich von Kühen der milchliefernden Partnerbetriebe.
Entwicklungen Ländle Produkte
Die Entwicklung der einzelnen Produktgruppen war im vergangenen Jahr sehr unterschiedlich. Produzent:innen im pflanzlichen Bereich hatten mit unterschiedlichen Wetterereignissen zu kämpfen. So führte das niederschlagsreiche erste Halbjahr zu Herausforderungen im Ausbringen von Setzlingen und Saatgut. Insbesondere die Kartoffeln waren hier betroffen. Gemüseproduzent:innen mussten insgesamt sehr flexibel agieren, was die Fruchtfolge und das Timing angeht.
Im tierischen Bereich gibt es seit 2017 leicht sinkende Tendenzen im Fleischkonsum der Bevölkerung, wobei die Verzehrmenge beim Geflügel leicht steigt, bei Schweine- und Rindfleisch aber sinkt. Um die Absatzmenge regionaler Qualitätsprodukte zu halten oder sogar zu steigern, wird bei Produkten mit Ländle Gütesiegel seit Jahren auf höhere Tierwohlstandards gesetzt: Ländle Rinder haben mindestens 40% mehr Platz und Einstreu, bei Ländle Schwein und Ländle Alpschwein ist der Vollspaltenboden seit Jahren verboten und Einstreu vorgeschrieben.
Erfolgreichstes Programm in Bezug auf neu gewonnene Ländle Gütesiegel Partner:innen und Ertragsmenge ist der Ländle Honig. Der echte Bienenhonig aus Vorarlberg bietet die Gewissheit eines regionalen Qualitätsprodukts beim weltweit gesehen am meisten gefälschten Lebensmittel.
Ausblick 2024 – Schwerpunkt „Klima – Landwirtschaft – Lebensmittel“
Durch den beschleunigten Klimawandel verändert sich das Wetter, was auch direkte Auswirkungen auf die Landwirtschaft hat. Daher wird die LQM im laufenden Jahr den Themenkreis „Klima – Landwirtschaft – Lebensmittel“ als Schwerpunkt setzen und verschiedene Aspekte beleuchten. Die LQM will aufzeigen, wie der CO2-Fußabdruck von regionalen Produkten aussieht.
Und so viel vorweg: die Produkte aus Österreich schneiden hier sehr gut ab. Bei Rindfleisch, Eiern und Milch hat Österreich im EU-Vergleich den niedrigsten Wert beim CO2-Fußabdruck. Bei Schweinefleisch und Geflügel liegt die Alpenrepublik ebenfalls unter dem Durchschnitt und nur knapp hinter dem bestplatzierten Irland.*
*Quelle: Land schafft Leben 2023; basierend auf der Studie: Leip et al. (2010): Evaluation of the livestock sector´s contribution to the EU greenhouse gas emissions (GGELS)
Ländle Qualitätsprodukte Marketing (LQM)
Die LQM versteht sich als Serviceplattform für Vorarlberger Landwirt:innen in Bezug auf Herkunft, Qualität, Sicherheit und Vermarktung ihrer Produkte. Zudem intensiviert die LQM die Beziehungen zwischen Konsument:innen und Landwirt:innen und erhöht das Bewusstsein der Menschen für die Vorteile regionaler, qualitätsvoller Lebensmittel.
Weitere Informationen:
Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH
Martin Wagner
Montfortstraße 11/7, 6900 Bregenz
T +43 5574 400 706
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