Feldkirch/Bregenz. Der Klimawandel ist allgegenwärtig und mit ihm die Diskussionen über Ursachen und klimaschonendes Verhalten. Daher legte die LQM ihren Kommunikationsschwerpunkt 2024 auf den Themenkreis „Klima – Landwirtschaft – Lebensmittel“. Am Stadtgut Nofels in Feldkirch, einem herausragenden Beispiel für landwirtschaftliche Kreislaufwirtschaft, wurde über die gesetzten Kommunikationsmaßnahmen berichtet.
Am Stadtgut Nofels in Feldkirch ist das Gackern der Hühner kaum zu überhören. Die Tiere am zweiten Standort des Sennhofs liefern aber nicht nur beste Freiland- und Bio-Eier, sondern auch den Dünger für die Kartoffel- und Gemüse-Acker der Rheintaler Feldfrüchte. Ein ressourcenschonender landwirtschaftlicher Kreislauf.
Themenkreis „Klima – Landwirtschaft – Lebensmittel“
Ressourcenschonung ist auch eines der Stichworte, wenn es um den Klimawandel geht. Die LQM hatte sich den Themenkreis „Klima – Landwirtschaft – Lebensmittel“ als Kommunikationsschwerpunkt für das Jahr 2024 gesetzt.
„Der Klimawandel betrifft alle – die Landwirtschaft ist davon aber oftmals deutlich unmittelbarer betroffen als andere Branchen. Lebensmittel und ihre Klimawirkung sind zudem für immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten ein relevantes Thema. Aus diesem Grund hat sich die LQM entschieden, im Rahmen unseres Jahresschwerpunktes die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aufzuarbeiten und bestehende Glaubenssätze kritisch zu hinterfragen. Für Konsumentinnen und Konsumenten einfach nachvollziehbare Ergebnisse und Zusammenhänge aufzuzeigen und leicht umsetzbare Tipps für einen positiven Beitrag zu geben, war in diesem sehr komplexen Thema eine besondere Herausforderung“, berichtet Marcel Strauß, Geschäftsführer der LQM.
Zentralen Anteil an der Aufarbeitung des Themas hatte die projektbezogene Mitarbeiterin Dipl.-Ing.in Anna Maierhofer, eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet. Sie bewertete und verglich unterschiedlichste Studien und Berichte, die zu spannenden Ergebnissen führten. Insbesondere im eigenen Konsumentenmagazin „luag“ konnten diese Erkenntnisse umfangreich dargestellt und um Interviews mit Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen erweitert werden.
Informationskampagne zum Klimawandel
Der Kommunikationsschwerpunkt wurde mit einer umfangreichen Kampagne in die Bevölkerung getragen, erläutert Marketingleiter Martin Wagner: „Wir wollten möglichst große Aufmerksamkeit für das Thema schaffen und haben daher eine Vielzahl an Kanälen bespielt. So wurde neben dem „luag“-Magazin insbesondere online das Zusammenspiel unserer Website mit unseren Social Media-Kanälen genutzt. Flankierend wurden Werbeschaltungen im Radio, eine umfangreiche Plakat-Kampagne und Anzeigen in diversen Zeitungen und Magazinen eingesetzt. Zudem sind wir als Sponsor beim VN Klimaschutzpreis aufgetreten, um dort speziell die Kategorie Landwirtschaft hervorzuheben. Über alle Kanäle wurde die zentrale Erkenntnis kommuniziert: Regionale und saisonale Produkte leisten einen positiven Beitrag zum Klimaschutz.“
Kreislaufwirtschaft am Stadtgut Nofels
Zum Klimaschutz zählt auch die bestmögliche Nutzung vorhandener Ressourcen, die am Stadtgut Nofels vorbildlich umgesetzt wird. Mit ihrem Konzept konnten die Betriebe Sennhof und Rheintaler Feldfrüchte die Stadt Feldkirch von sich als ideale Pächter überzeugen.
„Seit Anfang 2024 betreiben wir das Stadtgut Nofels. Wir setzen an diesem Standort auf Freiland- und Biohaltung bei unseren Hennen, insgesamt über 4.000 Tiere. Der aktuellen globalen Eier-Krise können wir damit nicht entgegenwirken, aber unseren Teil beitragen, dass die Versorgungssicherheit in Vorarlberg gegeben ist. Denn auch in diesem Kontext ist Regionalität Trumpf“, berichtet Johannes Allgäuer, Geschäftsführer von Sennhof Frischei.
Auch sein Bruder Sebastian Allgäuer von der Genossenschaft Rheintaler Feldfrüchte berichtet von den Vorteilen der gemeinsamen Pacht: „Hühnermist gilt als idealer phosphathaltiger Dünger für Kartoffeln und andere Feldfrüchte, die wir auf den umliegenden Flächen anbauen. Dadurch können wir den Zukauf von Kunstdünger stark reduzieren und beste regionale Lebensmittel anbauen.“
Kurze Transportwege
Eier, Nudeln, Kartoffeln und Gemüse der beiden Betriebe können Endkonsument:innen im Selbstbedienungshofladen am Stadtgut Nofels kaufen. Die Räumlichkeiten vor Ort wurden teilweise zu Kühlhäusern umgebaut, um lagerfähiges Gemüse über einen längeren Zeitraum regional anbieten zu können. Neben Direkteinkäufern und Lebensmittelhandel zählen auch Gemeinschaftsverpfleger zu den Abnehmern der Spitzenprodukte wie z.B. die Senioren-Betreuung Haus Nofels direkt nebenan, die an der Landesinitiative „Vorarlberg am Teller“ teilnimmt. Kürzere Transportwege sind wirklich nicht mehr möglich.
Entwicklungen Ländle Produkte
Die Häufung von Wetterextremen auf Grund des Klimawandels stellt die globale aber auch die gesamte heimische Landwirtschaft vor Herausforderungen. Die Auswirkungen auf Obst- und Gemüse-Anbau sind offensichtlich, doch auch Erzeuger tierischer Produkte leiden unter Trockenheit, Starkregen und co. Schließlich wirkt sich das Wetter auch auf die Qualität des Heus aus, welches in Vorarlberg einen hohen Stellenwert im Futtermittelsegment darstellt.
Die Auswirkungen sind aber sehr produktabhängig und können von Jahr zu Jahr unterschiedlich ausfallen. Während im vergangenen Jahr beim Ländle Apfel eine überdurchschnittliche Ernte eingefahren werden konnte, stand die Ländle Beeren Saison unter keinem guten Stern. Die Erdbeer-Pflanzen waren stark von Föhnstürmen betroffen und große Ernteverluste mussten verkraftet werden. Die Heidelbeer-Ernte ist sogar gänzlich dem Hagel zum Opfer gefallen. Hagelgewitter haben auch bei einzelnen Gemüse– und Kartoffel-Bäuerinnen und -Bauern zu großen Verlusten geführt.
Positiv zu sehen ist erneut der Ländle Honig, der sowohl in der Zahl der Ländle Gütesiegel Partner als auch in der Produktionsmenge gestiegen ist.
Ebenso konnte die Menge an produzierten Eiern mit Ländle Gütesiegel erhöht werden.
Ländle Qualitätsprodukte Marketing (LQM)
Die LQM versteht sich als Serviceplattform für Vorarlberger Landwirt:innen in Bezug auf Herkunft, Qualität, Sicherheit und Vermarktung ihrer Produkte. Zudem intensiviert die LQM die Beziehungen zwischen Konsument:innen und Landwirt:innen und erhöht das Bewusstsein der Menschen für die Vorteile regionaler, qualitätsvoller Lebensmittel.
Weitere Informationen:
Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH
Martin Wagner
Montfortstraße 11/7, 6900 Bregenz
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