Die Milchwirtschaft ist der bedeutendste Wirtschaftszweig der Vorarlberger Landwirtschaft, etwa ein Drittel der Vorarlberger Landwirte halten (auch) Milchkühe. Das ist kein Wunder bei den geografischen Begebenheiten im Ländle. Schließlich ist ein bedeutender Teil der landwirtschaftlichen Fläche durch Hanglage und Höhe nicht geeignet für Ackerbau. Neben qualitativ hochwertiger Trinkmilch sind es vor allem die Veredelungen, die unser Bundesland international bekannt machen. Mit rund 60 verschiedenen Käsesorten, allen voran die EU-weit geschützten Alp- und Bergkäse, wird eine breite Vielfalt angeboten. Die Qualität spiegelt sich in den hervorragenden Ergebnissen nationaler und internationaler Prämierungen wider, beispielsweise beim AMA-Käsekaiser oder den World Cheese Awards.
Doch die Milchbauern sind viel mehr als nur produzierende Betriebe. Die Dreistufen-Landwirtschaft mit Talwirtschaft, Vorsäß und Alpe ist in unserer Tradition tief verankert. Die Landschaftspflege auf Vorsäß und Hochalpe ist auch eine unersetzbare Leistung für den Vorarlberger Tourismus. Im Bregenzerwald ist diese Bewirtschaftungsform sogar als Immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.
In der Milchlieferverordnung bzw. dem Milchliefervertrag zwischen Landwirt und Milchverarbeiter, sind die Qualitätskriterien für die angelieferte Milch fixiert. Die Milch wird im Qualitätslabor der Landwirtschaftskammer regelmäßig überprüft (z.B. Keimzahl, Zellzahl, Fett- und Eiweißgehalt sowie Hemmstoffe).
In der Weiterverarbeitung der Milch – der Veredelung – steckt die große Kunst. So werden für 1 kg Käse etwa 10 kg Milch benötigt, für 1 kg Butter sogar 20 kg Milch.